Dokter
doktern
Dókter, m., –s; uv. –s: die volksmäßige Ausſpr.
für „Doktor“ (ſ. d.), nam. in der Bed. Arzt: Die
D–s. Spindler Vogelh. 3, 243 (Doktors 1, 195); Es gäbe
Dökter, die könnten den Leuten für die Liebe thun, und, weil’s
.heißt, Ihr wärt ein geſchickter D. Scherr Gr. 1, 272; Er
iſt doch ſo ein Dökterchen [gelehrtes, kluges Kind]. Kinkel
Erz. 143 ꝛc. — ~n, intr. (haben) und tr.: Doktor,
Arzt ſein; Heilkunſt treiben, kurieren; einen Arzt,
Arzneien gebrauchen ꝛc.: Der immer ſitzen, | bei Akten
ſchwitzen | und d. muß [an ſich]. Göckingk 1, 173; Wie er
für kranke Dienſtboten den Doktor kommen ließ, ſo ſuchte er
auch ihre kranken Seelen zu d. Gotthelf U. 1, 10; 2, 225;
263; Das werden die Dokters ſchon heraus-d. Hackländer
Stillfr. 3, 89; Alles D. half ihm Nichts. Hebel 3, 120;
Die Ärzte dokterten ſie lang. H. 15, 323; Wenn man, ſagte
der Arzt, wie ich, eine Reihe von Jahren doktert. Immermann
M. 4, 189; An deſſen altgläubiger Seele ſo lange herum-
gedoktert war. Kühne Freim. 315; So doktert er darauf los.
Tſchudi Th. 596; Da er Tag für Tag an ſich doktert und
flickt. Zelter 3, 70; Zu viel Rathgeber, die das junge, Leben
verheißende Kind hin-d. können. V. Br. 2, 254 [durch
Kuren es hin- d. h. wegſchaffen]; Wie bei allem D. die
Schule verdoktert [verprudelt, verdorben] wird. Gotthelf
6, 311 ꝛc., ſ. Stalder 1, 287.
Anm. Wir doktorn und kurieren an den Schäden her-
um. Gutzkow Lenz. 164; Und was ſonſt zur Doktorei gehört.
Grimm M. 243 (obgleich ebd. „gedoktert“) u. ä. m.
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