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Döbel
Döbel, m., –s; uv.:
1) Art Weißfische, Cyprinus dobula.
2) Zapfen, Pflock, Bolzen von Holz oder Eisen zur Verbindung und Befestigung dienend, bei vielen Handwerkern, wie Faßbindern, Maurern, Schlossern, Steinmetzen etc. (s. Krünitz 9, 354): Von Nieten und D–n war nirgend Etwas zu sehen. Hagen Nov. 163. S. auch: Das Blatt ist an der Statue mit eisernem Dübel befestigt. Zelter 3, 99; so auch Reichard Gart. 2, 168.
3) eine Art Unkraut im Getreide, nam. im Hafer, Lolch, lolium tremulentum.
Anm. Vielleicht drei versch., doch nicht sicher auszumittelnde Stämme (s. auch Tobel). Zu 1 (nach Einigen von 2 wegen der Gestalt des Kopfs benannt) s. Döbel 4, 77, wo sich auch die Namen Döwel, Dübel, Debbel finden; ferner Canitz 260: „Weißfische, welche Diebel genannt und von Einigen für eben diese märkische Giebel [C. gibelio], wiewohl ohne Grund gehalten werden, weil diese sehr gut, jene hergegen sehr schlecht von Geschmack sind; das Sprichwort ist bekannt: man siede gleich den Diebel | man brate diesen Fisch, so schmecket er doch übel. Günther.“ S. Alant und Hassel. 2) s. Schmeller 1, 387 u. 351. Man leitet Dies von einem im engl. dub (schlagen) erhaltnen Stamm = Schlägel, vgl.: Die Kinder mit Döble [„Tatzen, Schlägen auf die Hand“] einschulen. Auerbach Dorf. 1, 140 und I. Doppeln, Anm. Dazu: Dōbeln, Dōbeln tr. mit Döbeln verbinden: Dobelt man sie [die Balken] in ein- ander. Zink 1, 238; Balken ver-d. etc. 3) auch n., ferner auch Schwindel- oder Dippel-Haber. Uhland 123, vielleicht von doppelt wegen der zweizeiligen Ähre, doch s. Düppel = Schwindelgeist. Stalder.