Faksimile 0295 | Seite 287
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Deuter Deuterin Deuterei deuterisch
Dēūter, m., –s; uv. ~in, f.; –nen:
deutende Person, Ausleger, als masc. auch wohl von Dingen, die zum Deuten, Zeigen dienen, z. B. ein Stift, Griffel, Kindern das zu Lesende zu zeigen (Schmeller 1, 404); bei einigen Grammatikern der bestimmte Artikel; ferner der Zeigefinger, scherzh. auch: der Deuterling. G. 20, 138 ff. etc. Manch alte Rolle harrt auf ihren D. Freiligrath G. 101; Ganze Seelen werden dich erkennen ohne D. G. 31, 4; Zu den D–n und den Hetzern, | die nicht Sinn verstehn. V. 3, 188. Sehr oft mit Hw. als Bstw. z.B.: Orakel-D. Rückert Morg. 1, 227; Schicksals-D. V Od. 1, 416; Stern-D. (Astrolog), Sternen-D. (Astronom). Thümmel 8, 57; Traum-D. (Jer. 27, 9); Vogel-, Vogelflug-D. (Augur); Zeichen-D. (3. Mos. 19 31); Zukunfts-D. (WHumboldt 3, 70) u. v. ä. So auch von den Zsstzg. von „deuten“ (s. d.), z. B.: [Sterne] ist in Allem ein An-d. und Erwecker. G. 3, 238; Aus-d. des Propheten. Tieck GsNov. 1, 161; Gott-Ausd. Wiedasch Od. 1, 416; Miss-d., Verdreher und Meuchler. Arndt Ber. 8; Nach-D. V. Myth. 1, 14; Sophistische Um-d. Ant. 1, 8 u. v. ä. Dazu auch:
~ēī, f.; –en:
das Wesen, Treiben eines Deuters, durch den verächtlichen Nebenbegriff verschieden von dem ähnlichen Deutung (s. d.): Abergläubige Stern-D. V. Ant. 4, 176; Willkomm Pom. 1, 154; Durch Sternen-D. und Wunderzeichen. Streckfuß Rol. 3, 15.
~isch, a.:
dem Wesen eines Deuters gemäß, in Zsstzg.: Bücher-, traum- und zeichen-d–en Inhalts. W. 16, 38.