Faksimile 0292 | Seite 284
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Verderbnis
Verdérbnis, f.; –ſe; n., –ſes; –ſe: das Verder-
ben, der Zuſtand des Verdorben-Seins od. -Werdens;
ſelten etwas Verderbliches, Verderben zu bringen Ge-
eignetes: Hölle u. V. Spr. 15, 11; 27, 20; Eine allge-
meine V. des Menſchengeſchlechtes. Burmeiſter Gſch. 134;
Das große V., dem die Kartoffel .. verfallen zu ſein ſcheint.
gB. 2, 383; Ihnen ſtatt des Guten, das ſie innerlich woll-
ten, unſer V. einzupflanzen. Fichte 7, 420; Zwiſchen allen
V–ſen des Zeitgeſchmacks. Gervinus Sh. 1, VIII; Damit ..
keine V. entſtehe. G. 18, 300; Das allmähliche V. des Ori-
ginals. 31, 70; Das V. der Römer. 39, 54; 77; Da es
[das Fleiſch] der V. ſchnell unterliegt. RHartmann (Nat. 4,
65b); Das V. der Religion. König (Prutz D. Muſ. 1, 2,
406); In der V. Kl. 1, 340; Dieſes V. einzuſehen. L. 6,
40; Die V. des Geſchmacks. 11, 132; Begegne nicht einer
muthmaßlichen V. durch Mittel, die die Gewißheit derſelben
vorausſetzen. Lichtenberg Hog. 1, XVII; Er hatte die V. ge-
ſäet und erntet die Fäulnis. Stahr Par. 1, 200; Das Mo-
dell-V. der neuern Kunſt. 272. [V. durch die Modelle];
Das V. des gemeinen Mannes. Tieck Acc. 1, 199; Der V.
ausgeſetzt. 287 ꝛc.
Anm. Die Bſp. zeigen das ſchwankende Geſchlecht bei
ein und demſelben Schriftſt. Im Ganzen überwiegt das f.,
ſ. Nis.
Zſſtzg. z. B.: Jugend-, f. (Klenke Parn. 1, 258);
Sitten-, f. (Kohl Alp. 3, 246; Lewald Ferd. 1, 363; Schlegel
Mißd. 10); n. (Heine Verm. 1, 19; Zſchokke 1261);
Sprach-V., f. (Immermann M. 1, 19) u. ä. m.