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gedenk
II. Ge~dénk, a.: gedenkend, gw. nur in Verbind.
mit Zeitw., wie ,.ſein, bleiben, werden, leben“ ꝛc. (m. Gen.):
Leiden und Freuden, | jener verſchwundnen, | ſind die Ver-
bundnen | freudig g. G. 1, 87; Der tauſend Stunden | froh
g. 6, 37; Sei g. Platen 129; Sch. 9b; Und er hebt, g.
der Würde, | von den Knieen ſich empor. Schwab 266 ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Eīn-: im Gedächtnis bewahrend:
Ihnen erzählt Athenäa das viele Weh des Odyſſeus, | e. V.
Od. 5, 6 ꝛc., ſeltner: Daß ſtets e. [im Gedächtnis] ihm
ſei, | die Freiheit ſei ein goldner Schatz. B. 20b und als At-
tribut: Winket den e–en Gemahlinnen, daß ſie die Jung-
frau | ſiegreich führen zum kranzraubenden Ehegemach. V. 3,
21. Wird nicht un-e., nicht danklos ſein. V. Sh. 3,
362; Un-e. der Lanzen, die ihm drohten. W. 20, 128 ꝛc.;
Hor. Br. 1, 113.
Anm. Veralt.: Ge-, Ein-dächtig (ſ. d.), ferner: So
lange wird man dein | und deiner ſchönen Kunſt zum beſten
indenk ſein. Opitz 1, 188; O Herr, ſei meiner jetzunder
ingedenk, wie du des Schächers am Kreuz ingedenk gewe-
ſen. Weidner 394; Hammer RH. 197 ꝛc. Vgl. auch: Wenn
du deine Gabe auf dem Altar opferſt und wirſt alsda einden-
ken, daß dein Bruder Etwas wider dich habe. Matth. 5, 23
von Adelung als Ew. gefaſſt, doch Zeitw., ſ. Luther 1, 43b;
519a ꝛc. Dazu: (Ein-)gedenkſam, a.: mit der Fer-
tigkeit des Eingedenkſeins begabt: E., wach und ſich allezeit
gegenwärtig. Reiske bei Campe.