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deisen Deinsen
Dēī(n)senDēī(n)sen, tr. u. intr. (haben):
(Schiff.): ein Schiff, sich rückwärts bewegen. Bobrick 235b; Kann das angegriffne Schiff zur rechten Zeit deisen. 264a; Dem Schiffe Deising [Deisung] oder Rücklauf zu geben. 263d etc.
Anm. Das Wort war und ist mundartl. noch sehr verbreitet, s. Brem. Wörterb. 1, 190 deisen; Schütze 1, 210 deusen; Quickborn 284 etc.; Henisch 671; deinse(l)n. Schmid Schwäb. 124; s. .auch deußen, rennen und rennen machen. Weinhold 14b; vielleicht gehört dahin auch schwzr. „täseln“, schleichen, auf den Zehen gehn. Stalder, wovon der Täs, Täsen = Iltis, die Deißel, Wiesel. Spate; Henisch 671, und Desenkatze, Zibethkatze. Schütze 1, 218; Brem. Wörterb. 1, 201. Grimm 2, 914 möchte auch das veralt. Deisam, Deißem (m., –s) = Sauerteig (Benecke 1, 311; Spate 308; Frisch 2, 368a; Des Teigsam oder Sauerteigs halben. Ryff Sp. 55a etc.) als das den Teig Hebende und Bewegende hinzuziehn, wie er auch Zusammenhang mit Dusel (s. d. und däsig) annimmt.