Faksimile 0275 | Seite 267
Faksimile 0275 | Seite 267
Darre
Dárre, f.; –n:
1) das Darren, Dörren: Die D. des Malzes, Obstes, Flachses etc. vornehmen. 2) die dazu dienende Anstalt, Vorrichtung = Darr-Haus,-Ofen etc.; so: Flachs-, Holz-, Hopfen-, Kupfer-, Malz-, Obst-D. etc., und davon verschiedene Arten, so z. B.: Von den Malz-D–n (s. Knapp, chem. Techn. 2, 309 ff.) giebt es (niederländische) Rauch-D–n, mit vergitterten Fenstern in den Seitenwänden zum Abzug von Rauch und Dampf; Sattel-D–n, wenn dabei die Darrfläche satteldachartig ist; (englische) Luft-D–n, wo statt des Rauchs warme Luft durch das Malz geführt wird; Doppel-D–n, mit zwei Drahthürden, eine zum Darren, die andre zum Trocknen; Dampf-D–n, wobei das Malz auf einer mit gespanntem Dampf geheizten Platte gedarrt wird etc. 3) eine Krankheit von Thieren und Gewächsen, die mit Ausdorrung der Säfte verbunden ist, Auszehrung, Schwindsucht. Jes. 10, 16; D. der Pferde (s. Feuer), der Kanarienvögel etc. (sich in einem Geschwür über dem Schwanz zeigend), der Bäume u. s. w.; Knochen-D. in dem Rucken. Heine Rom. 199 = Rückenmarksschwindsucht; Unter seinem Viehe brach die Milz-D. aus. Willkomm Sag. 1, 54 (s. Milzbrand) etc. 4) ein dürres, schwindsüchtiges Geschöpf: Du D.! Hoffmann schles. Volksl. 95; Sau- D., Schinder-D. Weinhold 14a.