Faksimile 0268 | Seite 260
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GeDämel Dämelei Dämel~ack Dämel~lack gen dä-ge dämlich
Ge~Dǟmel, n., –s; 0. Dämelēī, f.; –en:
albernes, dummes Reden u. Weſen, Albernheit: Eu’r
dumm G. V. Sh. 3, 340. Dǟmel~(l)ack, m., –s;
–e, –s: alberner, dummer Menſch: Wogegen ſonſt ein-
fältiglichſt | mit offnem Maul duckmäuſerlichſt | die D–e ſa-
ßen. Droyſen Ar. 3, 482, ſ. Tumlack. Weinhold 16b.
~n, intr. (haben): albern, dumm ſein, faſeln ꝛc. (ſ.
Dämmern und Dammeln). Zſſtzg.: Ver-d.: tr.:
durch Dämelei Etwas verpaſſen; Verdämelt ſein, däm-
lich, dämiſch (ſ. Daſel, Anm., u. Verdöſen). Dǟ~
miſch, a.: 1) ſ. Dam. 2) ſchwindlig, der Beſin-
nung beraubt, ſinnlos, dumm: Der Narr hat mir mit
.. . Prahlereien den Kopf d. geklingelt. Arndt Ber. 423;
An des Lebens heiligem Ernſt unbekümmert und d. wie ein
graſendes Hornvieh vorüberſchreiten. Börne 5, 225; Mehr
verworren als klar .. Einen zwar nicht verdienſtloſen, aber
doch d–en Menſchen. G. 33, 209; Sch. 6, 73; Daß des
Menſchen Geiſt d. und dumm wird. Höfer V. 13; D. und
duſelig. 176; D. verdrießlich. Heine Lut. 2, 268; D–e
Fiſchnatur. Muſäus M. 1, 37; D–erweiſe. 133; Die ſtumpfen
Köpfe d–er Schöppen. 3, 40; Der d–e Trappe. 49; 1, 63;
2, 143; Reithard 329; 379; Mutterkorn und andre Waare, |
die im Kopfe d. macht. Uhland 123, ſ. Weinhold 97a.
Dǟmlich, a.: dämiſch: Der dämlichte Kopf, der nie viel
Grips hatte. Alexis H. 1, 2, 11; Er muß dämlich ſein. Dor.
1, Kap. 10; Erzvergeßlicher, dämliger Graukopf. Droyſen
Ar. 3, 78; O D–keit! 364; Goltz 3, 210; Du ſiehſt ſo er-
ſchrocken aus und ſo d. Prutz Eng. 3, 315 ꝛc.
Anm. Die vorſtehnden Wörter gehören mit Dämmer ꝛc.,
dumm, dumpf, Dampfꝛc. zu einem Stamm, der wie noch
engl. dim dunkel bezeichnet und woraus dann der Begriff
des Dunkelwerdens vor dem Auge (wie beim Schwindel), des
Um- und Benebelns auch vom geiſtigen Blick hervorgeht; vgl.
Täumiſch, täumlig. Schmeller 1, 443 = taumlig, ſchwind-
lig. Begrifflich entſprechen ganzDuſel (ſ. d.) und die dazu
gehörigen Wörter (ſ. auch duſter und dunkel).