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dahlen
Dāhlen, intr. (haben):
schwätzen, kosen, scherzen, spielen, tändeln: Ihre d–de, tändelnde Weise. Börne 1, 295; Der Engländer schnarrt, der Franzose schwatzt, der Spanier röchelt, der Italiener dahlt und nur der Deutsche redet. 2, 488; Zeus dahlt mit seinem Adler. B. 27b; Junge Frau, die mit einem Kinde .. herumtändelte . . . Sie dahlte fort. G. 23, 366; Der [Bediente] dahlt mit den Mädchen. 14, 53; [Das Lied] ist honigsüß, es dahlt | so mit der Unschuldliebe. H. 8, 346; Langbein 2, 25; Dahlet mit den Hunden. Michaelis 205; Herr Tithon dahlt [mit Auroren]. Pfeffel Po. 3, 177; Das bischen D. [Liebeln]. Rabner 3, 57; Daß ihr schwachbeinig hier dahlet und prahlt. Reithard 320; HSachs 5, 3, 55b; Sternlein, | froh mit einander d–d. Werner Kr. 1, 212; Was Verliebte d. W. 12, 338, u. so tr. z. B. schon: Wer lehrt den Psittakum [Papagei], unser Wort dallen? Frank Last. 72a. Dazu: Das Gedāhle der Klippschüler. Jahn M. XVII; Dahlerēī, f.; –en. Dāhlig, a.: tändelnd. Auch Zsstzg. z. B.: Die Zeit verdahlen etc.
Anm. Nbnf. Thalen, z. B.: Im Bette thalen. Gün- ther 436; 241, s. Weinhold 96; Dalmen. Spate; Stalder etc. Versch. bei Baggesen dahlen (von dal, niederd. = Thal, nieder) = sich senken, sinken, z. B.: Auf die gesunkene | Hülle dahlet [spätre Lesart 2, 141: „sinket“] der Adler etc., vgl.: Auf d–dem Fittig | flattert der Lose herein. 1, 92. Wohl wie lallen (s. d.) aus dem Laute kleiner Kinder (s. Dada) und den in vielen Ländern sich findenden ähnlichen Einschiebseln ähnlicher ohne Worte gesungner Laute: „Volkslieder mit Zwischenklängen wie unser Eiapopeia, Tralirumlarum, Dal- deraldei“. V. Ar. 3, 191; Gd. 3, 118; Dalderi, daldera! 144 u. ä. m. Vgl. dalken, sprechen, schwätzen. Schmeller; engl. talk, s. Dolmetsch, Anm. und er-zählen. Vielleicht gehört hierher auch Talk in Meklenburg, wie in Liefland Bezeichnung der Dohle (s. d.), als des „dallenden“, schwätzenden Vogels.