Dachs
Dáchs, m., –es; –e, Dächse; Dächschen, lein, el; -:
1) ein bekanntes vierfüßiges, zu den fleischfressenden Sohlengängern gehöriges, in unterirdischem Baulebendes nächtliches Raubthier, von dem nam. das wasserdichte Fell und das Fett benutzt werden: Man hält die Dächse von zweierlei Art, als Schwein- und Hunde-Dächse. 1, 37; Sein fetter Freund, der D., geht öfters aus dem Bau. 2, 212; Der brummende D. Th. 26; Die Dachse .. mit halb unterdrücktem Grunsen. 212; 204 etc. — In sprichw. Redensarten und Anwendungen auch auf Menschen: Schläft noch fest wie ein D. 1, 77; Alter D., kommt Ihr endlich .., habt Ihr die Zeit verschlafen? Eng. 1, 64; Darin [in Schlaf] konnte ... nur ein menschlicher D. oder eine Dächsin fallen. 2, 171; Einem schläfrigen Dachs-Herzen, 1, 68; Fetter als die Dächse. F. 1, 77; Satt wie ein D. 3, 53; Sinnt er wie der D. im Loch. Kr. 1, 33; Gleich den schüchtern Dachsen. 273; Sich wehren wie ein D. 1, 352; Uns ausräuchern wie D–e. Soll 3, 131 etc. —
2) = Dachshund, ein Hund mit kurzen, krummen Beinen, den Dachs etc. in seinem Bau aufzusuchen und auszutreiben: Der D. bellte. Reis. 2, 232; 231; Wenn sie ja ’mal einen armen Hund füttern, so ist es .. der D. 199; Doch sucht mein D. noch immer. 2, 165; N. 435 etc.; Hühnerhunde, Bracken, Dächsel. Schmj. 200; Daß man Dächsel in unsern Bau hetzt. Kl. 2, 174; 1, 121; Wie D. und Windspiel Alle — Hunde heißen. 568a etc., auch „Täckel“ oder „Teckel“, was Einige auf „Doggel“ Hündchen (s. Dogge, Anm.) deuten, und übertr. auch ein dachsbeiniger Mensch. —
3) burschik.:
a) ein Student, der nicht Mitglied einer Verbindung ist. —
b) ein liederliches Frauenzimmer, das in der Dämmrung und des Nachts auf Beute ausgeht etc.
Anm. Oberd. auch Gen. und Mz. –en, z. B.: Zweierlei D–en. Th. 27; Löcher der D–en. 608a; 1, 352. — Man deutet den Namen auf das grabende Thier (plattd. greving), von einem Stamm dehsan, wie denn auch das Breitbeil und ähnliche Werkzeuge ähnlich heißen, s. Dächsel 2; Deichsel 2 und die dort angeführten mundartl. Nebenformen. — Dachsfell. 2. 25, 5 etc. hat für das Fell eines im Orig. „Tachasch“ lautenden Thiers, welches nach eine Art Seehund ist. Versch. Dächsen, pl. (mundartl., veralt.): Äste und Zweige von Nadelholz. 1, 352; Reisich oder D. 37a (Od. 9, 234).
Zsstzg. z. B.: Húnde-: bei Ältern als eigne Art angenommen, mit hundsförmigem Kopf im Ggstz. zum Schweine-D., vgl. Jgel. —
Klípp-: ein Säugethier aus der Familie der Vielhufer, Hyrax (Giebel 210). —
Schwēīne-: s. Hunde-D. —
Stēīn-: in felsigen Gegenden wohnend. —
Stínk-: Mydaus; Viverra mellivora, s. Rattel.
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