Faksimile 0254 | Seite 246
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bürsten
Bürsten: 1) tr.:
mittels einer Bürste reinigen (mundartl. auch: bürsteln, bürstnen): Kurze Haare sind bald gebürstet. Sprchw. (Spindler Stadt 1, 147); Kahl gebürstet hast du meine Kleider. Göckingk 1, 217; Ihr bürstet sorglich die Kleider | unsrer Autoren. Xenien 236 etc. Feingebürstete Ordnung unsrer Hof- und Kunstgehäge. Fallmerayer Or. 2, 10. Einen b., ihn scharf mitnehmen. Lichtenberg 1, 274; 4, 357; GotthelfU. 2, 24 (vgl. Sch. 118: Geredt hat er wie [ge]bürstet = scharf, borstig) etc. Früher auch: Einem [sc. den Kopfetc.] b. 2) Bauk.: Gebürsteter [überhöheter etc.] Bogen (s. d. 1k). 3) trinken, zechen, s. Bursch, Anm., z. B.: Immermann M. 1, 355; Bei Würsten gilt’s zu b. Uhland 89; Gieb mir Eins zu b. | aus diesem Wasserquell. 426 etc.; vgl. Jgel und Bürstenbinder. 4) = birschen (s. d.). 5) intr. (sein) = fegen (s. d.), über Etwas hin streichen, sich rasch bewegen: Daß er [der Komet] über unsre Städte und Felder mit seinem Schweif hinbürstet. Tieck NKr. 4, 15 etc.
Zsstzg. meist zu 1, z. B.: Ab-: Stiefeln und Rock a. Immermann M. 3, 303 etc.
Āūf-: in die Höhe, z. B. den Haarbusch. König Jer. 1, 299; auch durch Bürsten auffrischen.
Aūs-:
1) [1] Den Staub aus dem Zeug; das Zeug etc.
2) [3] Ein Glas a. Hín- etc. [5]. Nāch-: Etwas bereits Gebürstetes noch hintennach bürsten. über-: an der Oberfläche u. ä. m.