Faksimile 0245 | Seite 237
Faksimile 0245 | Seite 237
Buckel
II. Búckel, f.; –n; –chen; -: 1) eine Hervor-
ragung, allgem. (ſ. I.), z.B.: Bekommt der Hirſch zwei
B–n als wälſche Nüſſe, welche täglich höher aufſchießen .. .,
dann wird er ein Spießhirſch genennet. Fleming J.Anh. 91a;
Es werfen ſich die Steine, es bekommt der Brunnen B–n.
Krünitz 7, 90 ꝛc.; nam. oft aber eine erhabne Metall-
verzierUng: Geſangbuch mit rothem Sammt und goldnen
B–n. G. 30, 331; Hagedorn 3, 161; W. 19, 230 ꝛc.;
Zulegemeſſerchen mit gelben B–n. Stilling 1, 99; B–n am
Pferdegeſchirr; am Schwert (V. Od. 10, 262), am Thron
(314), am Zepter (Il. 1, 246) ꝛc., und beſonders häufig:
die halbrunde Erhöhung in der Mitte des Schilds in
ältrer Zeit: Man hört auch ein Getöſe von Schilden ſon-
der Gleichen, | wenn ſich die B–n ſtießen. Simrock Gudr.
16; Nib. 416; 512 ꝛc. 2) Ring, Schnalle: Die
B–n ſeiner Rüſtung unterwärts der Knöchel zuzuſchnallen.
G. 29, 138 ꝛc. 3) (ſ. 2) die Ringe der Locken:
In ſtolzen B–n die Locken. Böttiger Sab. 10; Kerner Bild.
6; ſo auch: B.-Eiſen der Perückenmacher ꝛc.; Plack-B.,
an frühern Knotenperücken ꝛc. 4) veralt.: kugel-
förmiges Gefäß, nam.: Gieß-B., zur Darſtellung
von Metallen in reguliniſchem Zuſtand ꝛc.
Anm. Die Bed. 2 und 3 offenbar zu frz. boucle, das
auf lat. buccula zuruckgeführt wird. Es ſind hier ſo zwei
Wörter zuſammengefloſſen, ſ. I. und Buckeler.