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Bruch
I. Brūch, f. (n., m., –es); Brüche: veralt.,
mundartl.: den Unterleib, die Hüften deckende Klei-
dung, z. B. Badebinde. Stalder 1, 232 (vgl. 2, 502);
nam. auch Unterhoſen und weite Beinkleider, Schiffer-
hoſen, ſ. Benecke und das dort Angeführte, ferner z.B.:
Großer Ats, großer B. (m.) ſ. Friſch 1, 142a; als fem.:
Fiſchart Garg. 41b; neutr.: 81a; 129b u. o.; Thut in
die B. Luther SW. 26, 4; Das Herz iſt ihm in die B. ge-
fallen. Tappius 40b; Tuch zu einem B. Weidner 9, 172 ꝛc.
Anm. Dies alte Wort, ahd. bruoch ꝛc. (lat. braccae,
wonach die Römer ihr Gallia braccata nannten, das Land
der „hoſentragenden“ Gallier von denen, die römiſche Toga
trugen, ſcheidend), wohl urſpr. celtiſch, mit der Urbed. des
Bauchs, wie denn Adelung noch Brüchentalg als Ein-
geweidefett des Hornviehs anführt. S. auch L. 5, 311;
Schütze 1, 158; Diez 65.