Brosam
Brosame
Brōsam, m. (n.), –(e)s; e. — ~e, f.; –n; Brosamchen, Brosämchen, lein, Brösamlein, Bröschen, Brös(e)lein, Brösele, Brösmeli etc.:
Krume, Brocken (s. d.), namentl. und zunächst vom Brot, Gebäck etc.: Beisp. vom masc.: Aufgezehrt bis auf den letzten B–en. 3, 24; Nimm den B–en (⏑ –⏑) und iß. M. 15, 906; 16, 280. = Unentschieden ob m. oder n., z. B. die Mz.: B–e. 19, 478, ferner: Vom B–en oder Almosen leben. 4, 2, 105; Bettelte Zucker und B. 2, 105; 169; Ein wenig Weines und B–s. Od. 15, 311; neutr.: So lange er ein B–en Zuckerbrezel im Schranke hat. M. 48. — Für das von (neben: Brose, f.) und als alleingültig angegebene f. (s. 1, 262b) ist mir bis jetzt kein entscheidender Beleg vorgekommen, da überhaupt die Ez. seltner ist; die Mz. B–en z. B.: 15, 27 etc.; 2, 358; 435; 14, 97; U. 1, 203; L. 1, 223; 3, 343; Engl. 2, 345; 11, 231; Eng. 1, 12; 375etc.; Brosmen. Geld 211; Pilg. 88a, und so auch: Eine Brosmen schönes Brotes (von gut. Kap. 26). — Verkl.: Ein Brosämchen. Lut. 2, 103; Jer. 1, 163; Nov. Kr. 4, 97; Ein Brosamchen. 6, 32. — Brosämlein. Br. 231; F. 2, 458. — Ein Brosamlein. Garg. 162b; Die Brösamlein Doktor Kaiserspergs etc. Wenn sie noch ein Brösmeli essen sollte [ein bischen]. U. 1, 321; Nie zeigte er ein Brösmeli [das geringste] Gutmeinen. Sch. 236; 202; G. 174. — Es hat ihm noch kein Brösele gefehlt. Dorf. 1, 277; 359; 425; Böhm. 165; Pflug 1, 184; 2, 308. — Die Ratte, die raschle, so lange sie mag! | Ja, wenn sie ein Bröselein hätte. 1, 157; Jedes Bröselein [Gold]. 12, 126; Bröslein. 932; [Die Ameise] baut sich eine Wohnung aus Grashalmen, Erdbröslein und Kiefernadeln. 19, 403. — Mit Semmelbrösel Brosamen) bestreuet. Kochk. 37; 40. — Die Form: Brös- chen zumeist = Brissel (s. d.), z. B.: Eier und Kalbsbröschen. Nat. 4, 199, vgl. Broß.
Anm. Dazu auch: Bröseln, brösmen = brocken, bröckeln (s. d.): Sie küchelte dann später einen (Kaffe) .. und bröselte Etwas dazu. D. 1, 381; 1, 17 [sich Etwas zu Gute thun]. — Jene Schamlosigkeit, die 10 Bildern und Büchern das eilfte abbröselt [als Brock- und Stückwerk entlehnt]. Schl. 94. — Wenn ich aber Alles so verbrösme [in Kleinigkeiten verbrauche etc.]. Sch. 189; Geld erhalten .., abernurverbrösmet [brockenweise]. 232; Weil man die Rede nicht alsbald aufzufassen im Stande war, sondern hinterdrein sie mühsam zusammenbrösmen mußte. 216 u. ä. m. — Ferner z. B.: Bei dem bröslich [bröcklich] feuchten, leicht bearbeitbaren Sandstein. DM. 1, 2, 579) etc. — Ahd. pros(a)ma, mhd. brosme etc. nimmt Ausfall eines wurzelhaften „h“ anstatt brohama, um das Wort wie „Brocken“ von „brechen“ zu leiten. Wahrscheinlicher ist mir mit Abstammung von einem gleichbedeutenden „ brosen“, vgl. franz. briser etc. und z. B.: Brosch [zerbrechlich] und brüchig. 3, 2, 330a. — Dabei Umdeutung und Anlehnung an „Brot“, vgl.: Unser Frauen Brotsam (Pflanzenname). B. IIa; Garg. 33b; Brodsamen, die von ihrem reichbesetzten Tische fielen. Leb. 1, 52.
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