Faksimile 0228 | Seite 220
Britsche
Britſche (Pritſche), f.; –n; Britſchchen, lein: 1)
Holzinſtrument zum klatſchenden Schlagen, z. B. des
Hanswurſts, der luſtigen Perſon: Hanswurſtpritſche.
Düringer 630a, auch ſonſt, z. B. in der Reitſchule, den
Pferden bei den doppelten Kourbetten damit die Hülfe
zu geben; Einem Eins mit der B., die B. geben, ihn brit-
ſchen, ihn klatſchend ſchlagen; paſſiv: Die B. bekommen
ꝛc., auch übertr. = Einen verächtlich, mit einem Fuß-
tritt vor dem Hintern ꝛc. fortjagen. 2) Werkzeug,
naſſe Gegenſtände wie Miſt, den Lehm in den Fuß-
böden der Scheune, auf den Schmelzherden ꝛc. feſt und
eben zu ſchlagen, glatt zu „britſchen“, auch „Patſche“
genannt; Miſt-B.; B. und Kelle zum Lehmenſchlagen. Zink
1, 313. 3) in Wachtſtuben ꝛc. die breite gw. ſchräge
hölzerne Lagerſtatt. 4) Brett am Rennſchlitten für
den hinten Aufſitzenden. 5) Kriegsk.: eine er-
habne Stückbettung, über die Bank zu ſchießen. 6)
in den Windbüchſen das die Schlagfeder erſetzende Stück
Stahl zwiſchen dem Schloßblech und der Studel.
Anm. In Bed. 1 und 2, wozu auch die von Friſch 1,
140 und Schmeller 1, 272 angegebene = vulva gehört, wohl
Tonw., in Bed. 2 ff. wohl zu „Brett“, Nbnf. Brltt, gehörig
(vgl. Bruck).