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brämen
Brǟmen, tr.: mit einer Bräme, Beſatz, Verzierung
umgeben, auch übertr.: Ein Mantel mit ſammtnen Auf-
ſchlägen und breiten Schnüren gebrämet. Schweinichen 3, 78;
Wämſer mit Sammet gebrämet. ebd.; Ein Kerl, der ſeiner
Mutter Geiz [das von ihr Erſparte] auf Hut und Titel
brämet. Günther 396; Logau 1, 10, 29 ꝛc. Daß Weiber-
liſt | des Venusgürtels Brämung iſt. Stolberg 5, 243.
Zſſtzg. z. B.: Án-. Āūf-: Auch dieſem Gold iſt
mit Geſchmack und Wahl | der Blumen Schmelz metalliſch
aufgebrämt. G. 13, 274. Be-: Der ſchönſte Monat..,
der ... mit Blumen Feld und Land | bedeckt und ſchmückt,
bebrämt, bemalt und ziert. Brockes 9, 357; 1, 257; Be-
brämt mit Treſſen. Burmann F. 164; Neuen Geiſt mit alter
Sprache zu b. G. 32, 47; Mendelsſohn4, 2, 410. Eīn-:
mit einem Beſatz einfaſſen und übertr.: Brämt die
Mäuler ein, die oft zu weit aufgehen. Weiſe Mägdel 71.
Um-: Mit dem ſilberumbrämten Waffenrocke. Bodenſtedt 1,
247; Einem .. hermelin-umbrämten Überwurfe. Waldau Nat.
1, 4. Ver-: ſehr oft: Pelzverbrämter brauner Rock.
Auerbach Dicht. 1, 167; Den durchſichtigen Schleier ihrer
Buhlerei ver-b. Floskeln genug. Börne 1, 144; Seine Sil-
berhaut mit goldenem Blute verbrämt. B. 296b; 251b;
Die Aufſchrift ... mit dieſem Titel zu ver-b. Danzel 261;
Antike griechiſche Schilderungen mit deutſchen Sitten verbrämt.
G. 32, 56 ꝛc.; Vorräthe an Büchern und Verbrämungen.
18, 200; An ſich allein und ohne alle Verbrämungen. 40,
41; Kant Sch. E. 64; Mit einem Schelmen gefüttert
und mit einem Diebe verbrämt [innen und außen, durch
und durch ein Spitzbube]. Riemer Pol. Stockf. 30; Den
Frevel zu ver-b. ꝛc.