bocken
böcken
Bócken, böcken: intr. (haben):
und zuw. tr. u. rcfl.:
1) von Ziegen, Schafen, nach dem Bock verlangen, ihn zulassen; mundartl. von Ziegen = lammen und dazu: ver-b., todte Zicklein werfen. —
2) nach dem Bock riechen oder schmecken; in eig. und übertr. Sinn, so auch: bockeinen, bockeln, böckeln, bockenzen, bockelinzen, bockern, bocksen, bockseln, bocksern, bockzen etc. (s. Bock 22): Aus faulen Beeren gepresster Wein, fauliges Fleisch etc. böckeln. Bisam duftet Rufillus, Gorgonius bockelt. Hor. 2, 20; 50; Manchen stattlichen Bock [s. d. 9] streckte der alte Weidmann in den Wildnissen der Symbolik, wo es überall bockenzet. Antis. 2, 292 etc. —
a) zuw. auch allgem.: sich bockähnlich, böckig verhalten, z. B. nach dem Griech. des Aristoteles: Die Krankheit der Weinstöcke, die man das Böcken nennt. Wegen der Nahrung wachsen sie zu üppig, wie die fetten Böcke, die minder brünstig sind. Daher lässt man sie abmagern, und von sehr üppigen Weinstöcken sagt man in Bezug auf dieses Verhalten, sie böcken ... Daher man die Weinstöcke, wenn sie weniger tragen, böckig nennt. Bot. 1, 140. —
3) B., böckeln, wie ein Bock schrein, meckern. — 4) wie ein Bock springen, Bockssprünge machen: Das [die Ziegen] springt, bockt, bäumt, stößt, rennt um mich her. M. 2, 141; zumal von Pferden, die den Kopf zwischen die Beine nehmend, den Reiter abzuwerfen suchen. Lärm 4; M. 1, 177; 181; Da sind die Klügsten dumm und eigensinnig und b. wie unsers Trompeters Pferd. Lammf. 1, 311; So auch: In Folge eines wüthenden Aufbockens seines Rosses. Gr. 1, 73. — Auch: Das Schiff bockt, wenn es mit heftigen und plötzlichen Stößen stampft. — 5) Übertr. auf Personen, sowohl: sich wild und unanständig herumreißen, als auch — vgl.: den Kopf aufsetzen — eigensinnig sein, maulen, schmollen, tückisch sein, zumal von Kindern. So bockte sie auch, was hier zu Lande soviel heißt als: sie maulte. 3, 291; Dann wird sich ruhig verhalten, „ausgebockt“. 1,37; Verbocken (mit sein), durch beständigen Tadel halsstarrig und gleichgültig werden. Auch tr.: Etwas bocken, verb., es durch Eigensinn etc. verderben. — 6) intr., refl. und tr.: wie ein Bock stoßen; dann allgem. auch schlagen etc.; Etwas mit einem Bock, Sturmbock einrennen: Bist du kahl, so bocke (dich) mit keinem Widder (Sprchw.). 11, 682; 620; Die Mauer .. böcken oder zerstoßen wollen. 2, 182a; 3, 3, 70b. So auch: An-b. = anstoßen, unrecht ankommen. — 7) Den Flachs boken, poken (s. pochen), ihn stampfen oder klopfen, um den holzigen Kern, den Stengel zu zerquetschen. 1, 808 (s. baken und Bläuel); Zum Garnkochen, Bleichen, Trocknen, B., Winden, Schiegen und Weben. Ph. 1, 116 [durch Bearbeitung mit hölzernen Stampfen glätten]; Das Getreide beim Metzen böckeln, einböckeln = stoßen, rütteln, bakern (s. 1, 152) etc. — 8) tr.: s. Bock15. — 9) intr.: einen Bock (s. d. 9) machen: Sobald es bei der Obrigkeit .. gefehlt war, sobald bockten die Untergebenen nach. sämmtl. Schr. 4, 104; Über- böckeln, überpurzeln.| — 10) tr.: s. Bock 21 u. blöcken etc. — Dazu: Böckung, f.; –en.
Zsstzg.,z.B.: Áb-[7]: Flachs a. — n-[6].—Aūf- [4]. — Āūs- [5]. — Nāch- [9]. — ūber- [9]. — Ver- [1; 5]: und z. B.: Meine [des in einen Bock verwandelten] Seele war ... auch bereits in der Verbockung begriffen. Immermann M. 2, 145 [— zum Bock, böckisch werden] etc.
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