blinzeln
Blinzen
Blinz~eln, ~en, intr. (haben): ſich ſchnell hin und
her bewegend blicken, zumal mit zugekniffnen, halb-
geſchloſſnen Augen ſehn, die Augenlieder wiederholt
auf- und abbewegen, zucken, Einem damit winken ꝛc.:
Gar zu lockend blinzelten die Sterne vom reinen Himmel her.
Bodenſtedt 1, 51; Im Glanz ſeiner blinzenden Sterne. 2, 75;
Im Saal die Kerzen blinzeln. Heine Lied. 68; Sternlein blinzet
zu Leide. Stilling 1, 68; Einzelne Lampen blinzelten nur noch
von Zeit zu Zeit ſchwach in die Höh. Waldau Nat. 1, 257 ꝛc.
— Den Kopf etwas vorzubiegen, zu blinzen ... Man biege
... den Kopf zurück und blinzle mit den Augen. G. 37, 145;
ebenſo beide Formen. W. 18, 122; Aus der Region des
Blinzens und Meinens ſchon lange in die Regionen des
Schauens und Erkennens übergegangen. G. 40, 11; 10,
304; Zog ... die untern Augenlieder hoch in die Höhe, ſo
daß er beſtändig blinzelte. Stilling 2, 119; Blinzte gegenüber
auf die Stubenthür. 1, 116; Einem [zuwinkend]. Gutz-
kow R. 4, 363; durch die Finger. Gotthelf Sch. 381;
durch Thür und Mauer. V. 3, 125; Einer gegen den An-
dern. Rückert Mak. 1, 93; ins Licht. Thümmel 3, 24; Einem
ins Geſicht. 1, 162; in ein Auge. Schlegel Cymb. 1, -,
nach Eiwas [verlangend]. Gutzkow R. 1, 319; von dem
Feuer [geblendet]. Immermann M. 1, 254; vor dem Blitz
b. Schubart 2, 329. — Seltner tr.: Sie blinzte Thränen
aus den Augenwinkeln. G. 34, 35 [ließ verſtohlne Thrä-
nen ſehn]. — Unblinzelnden Auges. Arndt 374; Mit ein
paar graublinzenden Augen. Sealsſield Leg. 3, 113 [grauen,
blinzenden] ꝛc.
Anm. Dies Zeitw., das mit blicken und blinken ſinn-
vrwdt. iſt, deutet auf Zuſammenhang von blind (ſ. d.) (blin-
zen, gleichſ. blindſen) mit Blick, vgl.: Schmeler 1, 237. —
Plattd. plinſen, weinen.
Zſſtzg. vgl. die von blinken ꝛc., z. B.: Án-: Da-
bei blinzten ſeine Augen ſie ſo freundlich an. Muſäus M. 3,
107; Mich blinzelt ſie wie eine verliebte Katze an. Gutzkow
R. 7, 188 ꝛc. — Āūf-: blinzend emporſehn: Mit bei-
den Händen die Augen zuhaltend, ganz außer ſich ... „Nun
darf ich wohl wieder a.“ G. 6, 340; Er blinzelte einmal
auf, lächelte und ſchloß die Augen wieder. Gutzkow R. 2, 359.
— Aūgen-: Einem gewiſſen durſtigen Augenblinzeln. Heine
Reiſ. 3, 33; Seine bedeutſamen Winke und augengeblinzelten
Befehle. Gutzkow R. 5, 64. — Entgêgen-: Jhre Augen
blinzeln Jedem freundlich entgegen. Tieck 8, 272. — Hêr-,
Hín- ꝛc.: Blinzt um ſich her, wie Alles Augen macht.
Göckingk 2, 202; Die getroffnen Augen wegzuwenden, neu-
gierig erfreut wieder hin-zu-b. G. 15, 205; Hinauf nach.
Voigts H. 141, hinüber zu. Gutzkow R. 1, 169; 5, 37,
herüber-b. zu Einem. Tieck Nov. 1, 46; Aus den Zweigen
blinzeln hell und glänzend die reinlichen Fenſter hindurch. Kohl
A. 1, 291; Dies ſchelmiſche Hervorblinzeln der Stadt. E. 1, 5;
Aus einem ... Hauſe blinzelte ein Lichtſtrahl hervor. Hack-
länder Sold. Kr. 9; Blinzte ... unter dem Schleier hervor.
Muſäus M. 1, 45. — Nīēder-: Zwiſchen zerriſſenen
Wolken blinzte bisweilen das Mondlicht auf die ... Erde
nieder. Auerbach Dicht. 1, 222. — Zū-: intr.: Einem
zublinzeln. Gutzkow R. 2, 46; 8, 238 ꝛc.; zublinzen.
Gotthelſ U. 2, 141; Reithard 321; — tr.: Die Augen zu-
blinzen, blinzend zuſchließen. L. 1, 305; Muſäus M. 1,
102; Sch. 111b; 119b; auch: Vom Wolfe, der 365mal
zublinzt. L. 11, 432; Gellert 1, 211 u. ä. m.
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