Blende
Blénde, f.; –n:
etwas Blendendes, Blendung (s. d.), namentl.:
1) was das freie Sehen hindert:
a) ein krankhafter Zustand, Uberreizung des Auges: So Einer lang in dem Schneeglanz gewandelt hat ..., betrügt ihn noch lang die Schnee-B. 2, 5 etc. —
b) was das Auge auf einen bestimmten Kreis etc. beschränkt, wie eine Vorrichtung in den Perspektiven; über dem Visier der Flinte etc.: Stutzer mit ... einer langen röhren- artigen Messing-B. über dem Absehn. Th. 380; ähnlich auch bei Lampen etc. ein die Strahlen durch den Refler verstärkendes, spiegelndes Blech etc.: ferner: das Scheuleder der Pferde, das sie nur auf den Weg sehen lässt, und übertr.: Verstecke deine gesunden Augen nicht hinter die B–n deiner Bücher. Augen-B. 1, 191 etc. —
c) Etwas, wodurch, — wohinter man nicht gesehn werden kann, z. B.: Bergm. = Blendlaterne; ferner eine spanische Wand, ein Verschlag und zumal im Festungsbau Alles, wodurch man dem Feind den Anblick einer Sache benimmt etc.: Als Deckmantel für die niederträchtigsten Begierden, als B., um hinter derselben die schändlichsten Streiche auszuführen. Sch. 30; Als der Wagenschlag zugedrückt war, riß sie die B–n vor den Fenstern nieder. Th. 1, 391 etc. —
2) was verblendet, was durch seinen Schein trügt.
a) weidm.: die von dem Hirsch mit dem Hinterfuß länger oder breiter gemachte Fährte des Vorderfußes, wodurch der Jäger ihn für größer und stärker anspricht als er ist. —
b) bergm.: eine den Unkundigen über ihren Gehalt leicht täuschende Bergart, namentl.: Zink-B., natürliches Schwefelzink, von späthigem Gefüge u. Demantglanz; Plenden. Hochz. 134; Horn-B. mit groben, Pech-B. mit dünnen Blättern; Kohlen-B., Anthracit, der Steinkohle ähnlich, doch ohne Flamme brennend. —
c) Bauk.: blindes Fenster, blinde Thür etc., dann — wobei der Begriff des Täuschens zurücktritt — allgem. eine Mauervertiefung, Nische. Kunst-Arch. 346; Nischen heißen auf deutsch B–n. L. 6, 105; 26, 200; 11, 235; 16, 102; Das Stadthaus ... mit seinen statuengeschmückten B–n. Par. 1, 52 u. v., auch ubertr.: In einer entzückend grünen, quellreichen, dreigetheilten B. dieser Laubpyramide, mitten unter Gebüsch ober dem Wasserspiegel hängt Tripoli. Or. 1, 230 etc. Mit der Nbnf. Blinde: Blinde Luken oder Blinden [vor den Käjütenfenstern 1c]. ferner zu 2: Nymphen ..., deren Bilder in Blinden von Muschelwerk das Innerste der Höhle zierten. 5, 12. — So auch: Bilder-B., worin sich Bilder, Statuen befinden. 17, 33; 57, 106; Bilderblinde. 9, 188; 16, 35 etc.; Fel- sen-B., Vertiefung in einem Felsen. Or. 1, 177; 2, 239 etc., auch z. B.: Eine ofsene vergitterte Blendung. 4, 106. —
3) B., Blente, „ein Stückchen Holz, die Lücken der Zimmerbäume auszufüllen“ und dazu: Einblenden, die Lücken so ausfüllen. 184, wie bei Einblinden zu 2: Eingeblindete Säulen [in eine Blende gestellt]. —
4) bergm.: Wetterthüre, die Kreisung der Luft zu erhalten. —
5) Gelbe B., türkisches, schwarze B., Heide-Korn. 23, 38; 14.
Anm. Die Bed. 3—5 gehören vielleicht nicht ganz hierher (s. auch Blendling); dagegen mundartl.: Blenden, m.: der Glanz der von einem Spiegel zurückgeworfnen Sonnenstrahlen. 1, 184.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.