Faksimile 0160 | Seite 152
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Bläss Blässe Bläss(ee
I. Blä́ſſ(e), m., –en; ~e, f.; –n; Bläßchen, lein,
auch ohne Uml.: Blaß (ſ. d. I 2), d. h. weißer Fleck,
namentl. Stirnfleck und Thier mit einem ſolchen:
1) derartiger Fleck: Die Kuh mit der B–e. Freitag Soll 3,
203; Ein Hengſtfüllen mit einem weißen Pleß (Bläß) vor
dem Kopf. Lichtenberg 1, 369; Dem Roſſe mit der Bläſſ’ am
Fuße. Talvj 2, 144; Das ſchieferſchwarze, graugrünfüßige
Waſſerhuhn (Fulica artra) mit weißer Stirn-B–e. Tſchudi
Th. 71; Und an der dunkelen Stirne mit ſchneeiger Bla ſſe ge-
zeichnet. V. Ov. 1, 160. Auch übertr.: Du haſt einmal
als Altliberaler ein’ Bläß [Abzeichen, biſt als ſolcher notiert]
und das ſchmiert dir keine Kanzleidinte zu. Auerbach D. 4, 96.
2) Thier mit einem wéißen Fleck, z. B.: a) von
Kühen: Die B–e iſt melk. Immermann M. 3, 8; Die beſte
Kuh iſt unſer B–chen. V. 4, 135; Man heißt keine Kuh
B–lein, ſie habe denn ein Sternlein (Blümlein). Sprchw.,
z. B.: L. 11, 682 u. o. b) von Pferden: Die B–e
konnte nicht mehr laufen. Willkomm Sag. 1, 56; 62; Wie
du weißt, verſchenkt’ ich meinen B–en | und doch war der B–e
mir ſo werth. Göckingk 1, 218; Auf einem B–en. Gutzkow
Bl. 1, 296; Der B. ſieht mit dem einen Auge Nichts. vHorn
Schmj. 119. c) B., B–chen, B–lein (ſ. 1). Waſſer-
huhn, Fulica atra. Döbel 1, 72, vgl. Belch 2. Roth-
B–chen, F. chloropus ꝛc.