Faksimile 0155 | Seite 147
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bittlich
Bíttlich, a.: 1) bittend, bittweiſe: Was lächelſt du
ſo b. her. B. 55a; Sein b–es Anſuchen. Hippel 8, 289; O
Herr, ich will | dir b. geben | in deinem Tempel Lob und
Preis. Opitz Pſ. 138, 2; Ward von denſelben b. angelangt,
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daß er doch Etwas wollte nachlaſſen. Zinkgräf 1, 256 ꝛc.
2) in Zſſtzg. (ſ. d.) mit paſſivem Siun, was gebeten
ꝛc. werden kann.
Zſſtzg. zu 2, z. B.: Áb-: Ein a–es Verſehn; Die
Gerechtigkeit Gottes kann nicht als gütig und a. vorgeſtellt
werden. Kant 6, 319 ꝛc. Er-: Eh ſie e. war, ſo viele
Treu zu krönen. W. 20, 79, ältere Lesart ſt.: Bevor ſie
ſich, ſo viele Treu zu krönen, erbitten ließ. Häufiger der
Ggſtz. mit ,,un“ = durch keine Bitten zu erweichen,
ſtreng, unveränderlich feſt auf dem harten Entſchluß be-
harrend, dabei bleibend ꝛc.: Die Übel der Menſchheit muß
man heilen, un-e., wenn es auch ſchmerzt. Börne 2, 36;
Eiſern und un-e. die Geſchicke .. beherrſcht. Burmeiſter gB. 1,
33; Vom un-e–en Schickſal. Heinſe A. 1, 243; Un-e. gegen
uns ſelbſt, nachſichtig gegen Andre. L. 11, 28; Es raubt ihm
un-e. die harmoniſche Schönheit. Lewald W. 4, 97; So willſt
du .. un-e. fliehn? Sch. 48a ꝛc. Die Unerbittlichkeit des
Schickſals ꝛc.