Binde
Binde, f.; –n; Bindchen: lein; –e-: 1) langer
ſchmaler Streifen, womit Etwas umbunden, bedeckt
wird, — wodurch es ſich von Band unterſcheidet, vgl.:
Er machte ſie [die Uhr] mit einer B. | ſich um den Leib.
Lichtwer 100, was Ramler L. 90 verbeſſert in: Die band
er ſich mit einer Schnur | feſt um den Leib ꝛc.; Den Arm in
einer B. tragen; Dem Verwundeten eine B. anlegen, ſie be-
feſtigen; Eine B. um die Stirn, um den Leib, um den Hals
ꝛc.; Eine B. vor den Augen haben; Einem die B. von den
Augen nehmen; Die B. fällt Einem von den Augen; Tücher
und B–n | reinlich umwanden wir. G. 11, 33; Mein [des
Kindes] ganzes Kenntnis war: Schmerz, Hunger und die
B–n. Haller 173; Die heilige B. des Gottes. Stolberg Jl.
1, 14 = Stirn-B., wie oft, wo der Sinn klar iſt, ſtatt
der Zſſtzg. das Grundw. genügt. Namentlich auch:
a) Anat.: einzelne Bänder, z. B.: Die vordere und die
hintere B. der Wirbelſäule ꝛc. — b) Bauk.: Streifen,
welche die Säulen bedecken. — c) Wappenk.: ein
ſchmalerer Balken, ein einzelner halber Balken ꝛc. —
2) als Maßbezeichnumg: ſ. Gebind 2a und b.
Anm. Dazu: Die in zierlichem Wechſel blau und weiß-
lich gebindete Ringelhyder. Linck Schl. 34; Bebindet,
Kopf mit einer B. von andrer Farbe verſehn. Bernd Wappenw.
2, 199.
Zſſtzg. unerſchöpflich, z. B.: Āderlaſs-. —
Árm-. — Ehren-: als Ehrenzeichen. G. 1, 94, ſ.
Feld-B. — Fāūſtkampf-: V. Th. 22, 45. — Féld-:
Leib-B., Schärpe der Officiere. — Flōr-: namentl.
als Zeichen der Trauer um Hut oder Arm. — Háls-:
Kravatte; zuw. auch = Hemdkragen, Querder. —
Hāūpt-: Kopf-B., Diadem. — Hélm-. — Hémd-:
ſ. Hals-B. — Kōnigs-: Diadem. — Kópf-. —
Lēīb-: um den Leib gebunden, theils zum Warmhal-
ten: Der Arzt hat ihm verordnet, eine wollene L. zu tragen ꝛc.,
theils zum Schmuck oder zum Zeichen einer Würde, ſ.
Feld-B. — Lēīd-: Friſch, gewöhnlicher Trauer-B., ſ.
Flor-B. — Mêêr-: Art Seefiſch, Cepola taenia. —
Prīēſter-: Kopf-, Stirn-B., als Zeichen der prie-
ſterlichen Würde. Alxinger D. 286; Sch. 61a ꝛc. —
Quêr-: quer um Etwas herumgehnd, z. B. von
Zeichnungen bei Thieren. Burmeiſter gB. 2, 65; 91u. o. —
Rêb-: eine Pflanze, Rebwinde, Clematis. — Stírn-.
— Tōdes-: Umſchlang ibrlanges ſeidnes Haar | zur T. ſich.
H. 15, 254. — Trāūer-: ſ. Leid-B. — Wáchs-:
Bienenharz, Beet, ſ. d. 2. — Wáppen- [1c]. —
êhr-: Bewaffnete Bürger mit der W. um den Arm.
Waldau N. 2, 310, als Zeichen, daß ſie zur Wehrmann-
ſchaft gehören.
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