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bildlich Bildlichkeit
Bíldlich, a. (~keit, f.; –en): nach Art und Weiſe
eines Bilds, durch ein Bild Etwas darunter Dargeſtell-
tes anſchaulich bezeichnend, z. B.: Jdeen zu ſchaffen und
ſie zugleich b. darzuſtellen. Börne 5, 2; Wenn er uns b. und
ſchriftlich [in Darſtellung durch Bild und Schrift] den
Mitgenuß vergönnt. G. 31, 378; Wer der Mann [der
Papſt, Repräſentant Chriſti] iſt, wen er b. vorſtellt. Klin-
ger F. 316; Wo unſre heil’ge Jungfraub. [ein Bild von ihr]
ſteht. Tieck 2, 7; B–er Ausdruck ꝛc. Schelling 2, 2,396; Die B–keit
des Teſtamentes paſſt zu der des Proceſſes [im Kaufmann
von Venedig]. Gervinus Sh. 2, 52; Sein Haß gegen alle
B–keit, gegen die Plaſtik. Heine Verm. 1, 79. So auch
in Zſſtzg., ſ. die von Bild und bilden, z. B.: Ein Sym-
boliker, der die Ab- und Vor-B–keit im irdiſchen Leben be-
griff. Goltz 1, 111; 3, 47; Nach-B–keit. 246; Die genre-
b–e Charakteriſtik. TUlrich. Die Sprache giebt ein ſinn-
liches Bild des Überſinnlichen, bloß mit der Bemerkung, daß
es ein ſolches Bild ſei. Dieſe ſinn-b–e Bezeichnung des
Überſinnlichen ꝛc. Fichte 7, 317; Die Sprache in Abſicht des
ganzen Umkreiſes ihrer Sinnbildlichkeit. 321; Die Bruſt zierte
gar ſinn-b. eine offne Roſenknospe. Heine Reiſ. 3, 110; Ihre
Phantaſie iſt mannigfaltiger und ſinn-b–er [tiefern Sinn in
ihren Bildungen ausdrückend] geworden. Novalis 1, 84;
Sinn-b. ſtellt mir dieſer Warnungstraum | das eitle Trach-
ten ihres Herzens dar. Sch. 449b ꝛc. Um un- b. zu ſpre-
chen. Heine Lut. 1, VII ꝛc., ſeltner zu Unbilde (ſ. d.) ge-
hörig: Schleier, der Haar, Wange und Hals neidiſch und
un-b. [entſtellend] verſteckte. Spindler Jud. 1, 131.
Daß Abraham von dem Lande Kanaan vor-b. Beſitz nimmt.
G. 20, 361; Die bedeutſamen Träume, die zuweilen nur
vor-b. einen Todesfall weisſagten, zuweilen geradezu einen
Sarg vorbildeten. Muſäus M. 3, 142; Ihre dreimalheilige
Vor-B–keit im Allerheiligſten der kindlichen Bruſt. Goltz 1,
119 ꝛc.