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baischen
Bāīſchen, 1) intr. (haben), refl: ſich anſchwellend
ausdehnen: Schwer bauſchten ſie [die Pumphoſen] ihm um
die Hüften. Alexis H. 1, 1, 73;Der Reifrock bauſcht. Heine
Rom. 30; Dick bauſchet das Haupthaar | vorn in das düſtre
Geſicht. V. Ov. 2, 324; Hoch-b–de Federbetten. Br. 1, 4;
Die Segel bauſchten. Willkomm W. 38. Ihre ſich b–den
Kleider. Gutzkow R. 8, 112; Das Segel bauſchte ſich vom
Fahrwinde. Ruge Rev. 2, 309. Die letzte Bauſchung des
nicht ganz gerefften Segels. Stahr Rep. 1, 16 ꝛc. 2) Ge-
bauſcht, adjektiviſches Partic. = bauſchig: Die weitge-
bauſchten Tuchhoſen. Alexis H. 1, 1, 72. 3) Bauſchigt
zuſammenlegen: Bauſchte ein friſches Taſchentuch zuſammen.
Keler gH. 2, 81, ſ. Bauſch, Anm.
Anm. Veralt. Schlemmen. Fiſchart Garg. 170b, vgl.:
Rauſch und Bauſch. Simpliciſſimus 1, 102; Er bauſt, als habe
er ſein Gut funden. Friſch, wie auch ſonſt: Bauſende [hervor-
ſtehnde] Augen. Forer Fiſchb. 86a; Bauſechtige Augen.
110b ꝛc.; Bauſten. Spate; Daß ihr nur pauſtet Worte.
Hiob 6, 26 [gleichſam: bausbäckig reden, vgl. puſten].
Mundartl. = ſchlagen; Garben aus-b., vorläufig abdreſchen.
Schmellet, ſ. auch Pauſchen.
Zſſtzg. z. B.: Āūf-: Jene verzupften das Wichtige,
Dieſe bauſchten das Unbedeutende auf. Prutz DM. 1, 2,
408; Jenes A. des Tons. Tieck DrBl. 2, 43; Aufgebauſchte
rothe Backen.GſN. 4, 180; Ohne juſt die Backen aufzupauſen.
G. 34, 313 (ſ. Bausback). Ihre Kleider bauſchten auf.
Alexis H. 1, 1, 221; In dem weißen ſich a–den Kleide. Gutzkow
R. 2, 202; Die Federkiſſen lagen ſo hoch aufgebauſcht. Brentano
Wehm. 121 u. o. Eīn-: bauſchig einhüllen: Sich
ganz und gar in dem [den] Mantel eingebauſcht wie der Sei-
denwurm in ſeine Helſen [Kokon]. SClara (Wackernagel 3, 1,
915 Z. 13); Mancher in Sammet eingebauſchter Türke.
Derſ. (900 Z. 41). Um-: Das weite Kleid umbauſchte
die Geſtalt u. ä. m.