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Bausch Bausche
Bāūſch, m., –es; Bäuſche; Bäuſchchen, lein. ~e,
f.; –n: 1) etwas Anſchwellendes, Wulſtiges, z. B. Kom-
preſſe auf Wunden; gepolſterte Kiſſen, z. B. Sattel-
kiſſen; die Wülſte, wodurch die Kleider abſtehn, übertr.:
Blumendolde: Die B–en der Holzpreſſe. Franke Buchdr. 156;
[An der Haube] eine B–e mit einigen Roſen. Kürnberger Am.
342; Als ich durch einen Schlag auf die B–en [geſteiften
Röcke] ihr endlich aus der Klemme half. Waldau Nat. 2, 48.
Tragebäuſche. Kurz Sonn. 492, vgl. Kringe; Die
Kinderpauſchen waren wohlgeſtopft. Fiſchart Garg. 120b, vgl.
Fallhut ꝛc. 2) dem hervorſtehnden B. ſteht die Ein-
biegung, Einbuchtung, der Bogen gegenüber, daher:
In B. und Bogen, nach allgemeinem Uberſchlag, ſo daß
das Zuviel des Einzelnen auf der einen Seite durch das
Zuwenig auf der andern gedeckt wird. In Zſſtzg. ſo
auch: Bauſch-Kauf, -Quantum, -Summe, -Zahlung ꝛc. ohne
„Bogen“.
Anm. Vielleicht eines Stammes mit Buſch, ſ. d.,
vgl. Brauſch, auch Bauſchen. Dazu wohl auch: Bauſcht,
Pauſcht, Buſcht, m. (n.), –es; –e: Bei den Papier-
machern ein Stoß Papier, der mit Filz durchſchoſſen und durch
Preſſen von dem überſchüſſigen Waſſer befreit wird, gewöhnl.
aus etwa 7 Buch beſtehnd, ſo daß 3 Bauſchte mit Beſeiti-
gung des Ausſchuſſes 1 Rieß liefern. Das Papier bau-
ſchen oder buſchen, zu einem Bauſch zuſammenlegen.
Ferner Bauſte, Buſte, f.; –n: Die kleinen Gebinde Flachs,
wie man ihn vom Röſten aufrafft. Nach der Baus:
anſchwellend, in reichem Maß. HSachs 3, 2, 188d ꝛc.