Batzig
Bátzig, adj.: 1) in Zuſammenſetzung mit Zahlw.:
ſo und ſo viel Batzen geltend: Fünf-b–er Wein ... Wenn
man etwas ſechs-b–en darunter thäte. Gotthelf Sch. 136
u. o., namentlich auch halb-b. als Bezeichnung des
Schlechten, Unbrauchbaren: Wie man mit ſo halb-b–em
Zeug [wohlfeilen Dienſtboten] dran iſt. Gotthelf U. 2,
43; Bei der Mehrzahl der halb-b–en Arbeiter. Sch. 307 ꝛc.
— 2) in übertriebenem Selbſtgefühl ſich breitmachend,
unverſchämt-derb und grob, meiſt mit anlautendem p:
Die Polizeikommiſſäre minder patzig, wie man in Berlin ſagt.
Gutzkow Liesli 214; Im üblichen patzigen Stile. Heine Lut.
1, 255; Patzig und trotzig. Höfer V. 222; Prutz Muſ. 2,
248 ꝛc., vgl. Dreckbatzig. Fiſchart Garg. 75a; 196b, ſ.
Brotzig. — Friſch und Spate ſchreiben Bätzig, indem
Jener es von Bätze, Betze, Hündin, Dieſer von Bätz =
Bär ableitet, ſ. Petz, nach Andern iſt barzig, vgl. ahd.
barzan, ſtarren, ſtrotzen.
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