Bastard
Bastart)
* Bástard(Bástart), m., –(e)s, –en; –e, (–en); chen; -:
ein aus der Vermischung zweier Ungleichen Hervorgegangnes, nam.: 1) das Kind eines Edleren u. einer unebenbürtigen Mutter: Bastard v. Orleans! Du willst Gott versuchen! 458a, vgl. 453a, wo Dunois der B. v. Orleans selbst sagt: Ich bin so sehr nicht aus der Art geschlagen, | daß ich der Liebe Herrschaft sollte schmähen. | Ich nenne mich nach ihr, ich bin ihr Sohn etc. — Wär ich [f.]auchnur euerB. Cid 21. — 2) das Kind zweier nicht einem Geschlecht oder einer Art angehörigen Menschen od. Thiere, Mischling, Blendling: Die Maulesel u. überhaupt alle Bastarte. 5, 5; Die Einwohner, eine fatale Race ..., ein B. von Flämingern und Franken. Br. 2, 531; Auch begatten sie [die Gemsen] sich mit den Ziegen u. die B–e etc. Alp. 3, 397; Einen B–en vom Maulthier u. der Stute. Nat. 7, 1232, vgl.: Man sah geistliche u. weltliche Abenteuer u. oftmals eine widrige . . . Bastardart von beiden. Schön. 108. — 3) Von Pflanzen: Es kommen neue B–e zum Vorschein, wenn man zwei Arten zu nahe zusammenpflanzt u. in Samen gehen lässt. Ferner: Eine deutsche vom Rhein nach Spanien verpflanzte Rebe giebt B. (den sogen. Peter-Simons-Wein); Weißer B., ein geschwefelter Weißwein. — 4) So heißt auch das Schlechtre, Geringere, Untauglichere in einer Art oft B., z. B. der schlechte, undurchsichtige Bernstein; bei den Gärtnern die untauglichen Sprößlinge etc. — 5) Schiff.: Racktau (s. d.). — 6) nam. als Bestimmungsw. in Zsstzg. eine dem Genannten ähnliche, gleichsam als Abweichung davon zu betrachtende Art, z. B.: Bastard-Fenster, -Galere, -Wechsel, -Wolle, -Adler u. v. a. naturgeschichtliche Ausdrücke (bei — 7) ein uneheliches Kind (s. Bankert): Keine Mutter trägt einen B. Sprchw.: So seid ihr Bastarte u. nicht Kinder. 12, 8; Ich werde zuverlässig keinen Vastarden . .. zeugen. Ard. 1, 232; Wenn dich nicht der Name B. schwärzt. Der Thron v. England ist durch einen B. [Elisabeth] entweiht. 429a; B–e sind wir Alle [weil alle Frauen untreu]. Cymb. 2, 5.
Anm. Abstammung unsicher. — Mz. auch mit dem Ton auf der zweiten Silbe: Bastarden. 3, 43; Bastarten. 1, 81. Nbnf. Basterlein. 13, vgl. Baster- Form, -Zucker u. dazu: Also besudelt u. befleckt als des Zuckerbastels Zunft zu Prag. 1, 1.
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