Bast
Bást, m., (n.) –es; –e, Bäste; -:
eine dünne zarte Haut, die sich abziehn lässt u. zwar:
1) bei Bäumen die unter der Rinde befindliche: Unter der Rinde im schwächsten zartesten Theile des jungen Holzringes, dem B., zeigt sich die lebendigste Thätigkeit eines mehrjährigen Gewächses. Ubertr.: Er löset die Rinde von der verhärteten Brust u. zeigt den weichen B. darunter. 2, 263. —
2) an zartern Pflanzen auch die äußre Haut, die zum Flechten, Binden u. Weben benutzt wird etc.: Nun zerquetschen wir in Hast | dir [dem Flachs] den B., | den die Schwinge reinigt. 3, 133. —
3) Diese Pflanzenhaut (1 u. 2), insofern sie zum Binden etc. zubereitet ist: Die Schuh mit B. binden. 157 (s. Bastschuh); 8, 526; Mit zartem | B–e gebunden. Mit B. verbundene Reiser. Dafern den B. [zum Binden] man wegwirft u. die Schere [zum Stutzen]. 2, 127; Seile von frischem B. 16, 7; Meine Nerven sind wie alter B. Br. 2, 276; Mit einem B. u. Strick um den Hals. B. 24a etc. —
4) Zumal ein ursprüngl. in Afrika aus Baumbast gefertigtes seiden- artiges Zeug u. dann verschiedne Nachahmungen desselben (vgl. Bastseide): Baum-B., s. Bombassin. — 5) Name eines besonders zum Bastschälen benutzten Baums, der sogen. Bast-Ulme, auch Linden-B. — 6) Gefege, die rauhe Haut, welche die Hirsche, Rehe etc. von dem neugewachsnen Gehörn abschlagen, m. 1, 5a; neutr. J. 92a; 377b. — 7) die Haut an den Händen etc.: Sie wand sich das B. v. den Händen. 62a [rang sie verzweiflungsvoll wund]; Daß man des Abends fast das B. von Fingern melkt. Der sein Lederwerk, was er auf der Jagd brauchte, diesen Unchristen bei lebendigem Leibe aus dem B–e gerissen. Ph. 1, 269.
Anm. Wahrscheinlich Nebenf. von Band (vgl. Glast u. Glanz etc.), so daß die Bed. 3 die ursprüngl. ist. Veralt. u. mundartl.: 8) Saum eines Kleides: Auf-B. 1, 92b, s. z. B. 1, 319: Machend auch groß ihre Bäst 23, 5, bei die Säume an ihren Kleidern). — 9) Saumthiersattel. etc., vgl. ital. basto, frz. bât. Dazu: Auf-, ab-basten (packen). Mit dem gr. αoταρω, (trage) zusammengestellt.
Zsstzg.: s. o., ferner als Pflanzenname: Sēīdel-: Daphne mezereum (Kellerhals) u. einige ähnliche: Die starkriechenden, schmucken S–e. Tschudi Th. 268; 508, s. auch Menschendieb, vgl. Säubast. Fischart B. IIa. — Sǖß-, Wólfs-, Zēīdel-: Seidel-B.
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