bärden
Bǟrden, intr. (haben), refl.:
veralt., sich zeigen, benehmen, tragen, durch Gebärden Etwas kund geben, Gebärden machen: Wie eine Braut in ihrem Geschmeide bärdet. 6, 10; Daß die Priester anderweit sich kleiden u. b., denn die Laien. 1, 309betc., auch ohne Uml.: Wo die Dörflin nit einer Stadt gleich bardeten. 3, 277b etc.; Affenmaul, so närrischer Bärdung ist. 479b.
Zsstzg.: Ge-: veralt., intr.: Ein Verständiger gebärdet weislich. Spr. 17, 24; Rachel 1, 123 etc., gewöhnl. refl.: Gebärdet sich wie toll. Börne; Wie grimassierend ein böser Wille sich gebärdet. G.; Ich weiß nicht, was ich Alles sagte; ich weiß nicht, wie ich mich gebärdete. Ds.; Wie übel sich auch sein Stolz gegen ein solches Geständnis gebärdet. W. etc. Mit „als“ (wie) st. des Nomin. auch mit Accus. (in Bezug auf ,sich“): Warum gebärdet er sich immer noch als einen treuen Wächter dieser Flamme? Heine Sal. 1, 134. Ugwöhnl. mit unpers. Subj.: Über seine Schultern hängt | eine bunte Altardecke, | die als Mantel sich gebärdet. Tr. 3. — Dazu:
1) Hier mag der Schauspieler eine schnell vorübergehende innere Stimmung durch angemessene Gebärdungen verständlicher u. ausdrucksvoller zu machen suchen. 1, 170; 287 u. o.; Weg, Scham-Gebärdung! | sprich offenherzig, heil’ge Unschuld du. Sh. 1, 63 etc. —
2) Zsstzg. z. B.: An-g. (veralt.). A. 1, 567. — Nach-g–d ihm [seine Gebärde nachahmend, annehmend] | hub so der Traum zu Agamemnon an. 149b; Nach-g–der [mimischer] Festreigen. Ant. 1, 172 etc.
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