ätzen
Ätzen, intr. (haben), refl., tr.:
1) = atzen (s. d.).
a) tr.: füttern, speisen. 2. 13, 5; Ä. den Rabbi mit Speis’ und Trank. Dicht. 1, 63; Ätzte die Vögelchen damit. Ab. 204; [Der Dünensand] ätzt die Möw’ und ihre Jungen. 1, 28; [Die Wachtel] ließ sich aus den Lippen ätzen. 27; Wenn die Schwalben geätzet die Nestlinge. Th. 14, 29etc. —
b) tr.: ködern, locken: Wählt, was Tellerlecker ätzet. 1, 37 etc. —
c) intr.: sich äßen, fressen, weiden: Ein Thier | ätzt hinter jenen Alpenrosen. 32; 313 etc. —
2) von scharfen, andre Körper angreifenden Stoffen, sich in diese einfressen, Vertiefungen bilden: Der Höllenstein ätzt (sich) ins Fleisch; Mit Höllenstein ätzt man Warzen etc.; Ä–des Gift. M. 3, 135; Naß. 47 etc.; Ä–der [scharfer, zersetzender] Verstand. Bl. 1, 184; Buchstaben auf eine Knpferplatte ä. R. 7, 11; Eine Schrift in Marmor ä. 142 etc.; Bleichte je mit bitterm Ä. | die Zähre dieses Auges Blau? 1, 282. — Nach auch = mit Schmelzfarben malen.
Anm. 1 und 2 gehören demselben Stamm an, vgl.: Essen, fressen, sich einfressen, — beißen und beizen. Zsstz. z.B.: Áb-, tr.:
1) [1c] abfressen, abäßen: Einen Acker 275), Frucht (277), Körner gräf 1, 121) a.; Dergleichen Matten werden im Frühjahr abgeätzt [von den Kühen abgeweidet]. 26, 161 etc. Auch Abatzen. M. 1, 312. —
2) [2]: Eine Warze a., durch Atzen fortbringen; Rost von einer Metallfläche, die Metallfläche ä.; Die fortwährende Abzehrung und Abätzung, welche auf die Schichten des Erdbodens wirken. EE. 243. — Án-, tr.: [1b] anäßen, anködern, anlocken. — Āūf-, tr.:
1) [1c] auffressen, aufzehren: Das Futter a.; Schätzedurch solche lose Freßwürmer afgeätzet. 5, 411b. —
2) [1a] auf-, großfüttern etc.: Ein junger, zart aufgeätzter Edelmann. 16, 60. —
3) [2] durch Atzmittel öffnen. Geschwüre a. etc. — Āūs-, tr. [2]: Das Leben ätzt Schmutz und Flecken aus [schafft sie ätzend fort]. G. 194; Laubwerk in einen Harnisch a. [vertieft ein-ä.]; Ein mit Laubwerk ausgeätzter Harnisch. A. 1, 32. — I. Dúrch- [2]: ätzend durchlöchern: Die Platte, sich die Hände d. — I. Durch-, tr. [1c]: überall fressend durchdringen: Die durchkrochen das Land wie die Ameisen und durchätzten es gleichwie die Raupen. 592b. — Eīn-, tr. [2]: Dem Leibe Buchstaben e. R. 7, 43. — Ǖber-, intr. [1a]: beim Weiden des Viehs, auf fremden Boden übergehn. — ūr- s. Äßig Anm. — Ver-, tr. [1a u. c]: verfüttern, auffressen, s. fretzen: Viel Heu, nicht auf dem Gute verätzt, sondern wegverkauft. Sch. 399; Was die Pferde vom Heu nicht verätzt, frisst der Ochs. 42. — Wég-, tr. [2]: Vitriol, man kann damit wegbrennen und w., Blutfleck sogar. Böhm. 106. — Zer-, tr. [2]: ätzend zerstören: Eswas fkeptisch z. 1, 269b etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.