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Atlas
* Ātlas: 1) (gr.) m., uv., –ſes; –ſe (Atlanten);
-: a) Mythol.: ein Rieſe als Himmelsträger: Jch
unglückſeliger A. eine Welt, | die ganze Welt der Schmerzen
muß ich tragen. Heine Lied. 202 ꝛc. Daher: b) Bauk.:
Bildſäulen, die eine Laſt tragen. c) Anat.: der
erſte (das Haupt tragende) Halswirbel. d) Samm-
lung von Ländkarten und ähnliche Werke: Des topo-
graphiſchen A. G. 25, 3; Des phyſikaliſchen A–ſes. Hum-
boldt K. 2, 436; See- oder Marine-A. ꝛc.— 2) (perſ.)
m., uv.; –ſes; –ſe; -: ein Seidenzeug von ungedreh-
tem Draht, ganz glatt gewebt, von ſchönem Glanz und
Spiegel: auch Leinen- und Wollenſtoffe von ähnlichem
Glanz; übertr.: bei Damaſtgeweben der dunkle Grund
auf der rechten Seite ꝛc. und überhaupt alles wie A.
Glänzende, daher als Bſtw. bei Farben: A.-weiß, glän-
zend weiß; Der zarten Blätter A.-Grau. Haler 2; Die
Bäume kleiden ſich in weißen A. an. Mühlpforth H. 7 ꝛc.
Bällchen-A., ſ. Ballen, Baſtard-A., fünfſchäftig ge-
webt, während der gewöhnliche achtſchäftig iſt ꝛc.