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Äther
* Äther (gr.), m., –s; uv.: 1) Phyſ. ein un-
wägbarer, den Weltraum durchdringender Stoff, durch
deſſen Schwingungen ſich das Licht fortpflanzt: Folgt
durch die Lüfte dem Klang, folgt durch den Ä. dem Strahl.
Sch. 76b ꝛc. 2) im Ggſtz. zur ſchwerern Erdenluft,
die feine dünne Himmelsluft; der Himmel: Von Berges
Luft, dem Ä. gleich zu achten. G. 6, 88 ꝛc.; Der Ä. Wolken
tragend. 2, 89; Am blauen Ä. droben. 95; Wende .. dein
Auge ätherwärts. 33, 46; Frei im Ä. herrſcht der Gott. Sch.
56b u. v., vgl. Heitre. Frühlings-Ä. Matthiſſon
197 ꝛc. 3) Chem.: eine Klaſſe ſehr leichter, flüch-
tiger, brennbarer, mehr oder weniger wohlriechender
Flüſſigkeiten, die durch Deſtillation von Alkohol mit
faſt allen ſtarken Säuren, ſo nam. mit der Schwefel-
ſäure (Ä. oder Schwefel-Ä.) entſtehn. Fügt man zu
der Schwefelſäure noch das Salz einer andern Säure,
ſo erhält man ſogen. Säure-Ä., z. B.: Eſſigſäure-,
Butterſäure-Ä. ꝛc., wie ſie die Blume des Weins
bilden und unter dem Namen Frucht-Ä. benutzt wer-
den, Zuckerwaaren einen beſtimmten Früchten ähn-
lichen Geſchmack zu geben; Eſſig-Ä., aus der De-
ſtillation von eſſigſaurem Blei, Alkohol und Schwefel-
ſäure gewonnen ꝛc. Kleb-Ä., Koklodium, mit
Schwefel-A. und Weingeiſt getränkte Schießbaum-
wolle ꝛc.