Faksimile 0040 | Seite 32
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Ander
Ander, adj.:
nur als Attribut, nicht als Präd.: Dieser Mann ist ein and(e)rer (Mann), nicht: ist a. (wie man sagt: ist gut etc.); der and(e)re Mann etc. auch subst.: ein A–er [eine andere Person], ein A–es [andres Ding], das Andre etc. (s. auch das zugehörige adv. anders). A. bezieht sich immer auf einen vorhandnen Gegenst., durch den es erst seinen konkreten Inhalt empfängt, und bez. die Nicht-Selbigkeit (Nicht-Jdentität), und zwar sowohl bei Gleichheit im llbrigen, als auch die vollständige Verschiedenheit.
Zsstzg. (wobei sich zuw. mundartl. and findet) z. B.: Bruder-: B. sein mit Einem = sehr vertraut, auf du und du stehn. Auerbach Dicht. 1, 239; Leb. 3, 110.
Ein-: zusammengezogen aus: „einer den (dem) andern“, bez. die Wechselseitigkeit, wofür wenn keine Zweideutigkeit zu befürchten ist auch „sich“ stehn kann: Die beiden Brüder lieben e., sich e. oder sich innig; sie begegnen e., sich e. oder sich mit der größten Aufmerksamkeit etc.; aber: Sie lieben e. nicht, Jeder liebt nur sich etc. Selten ein Genitiv-Verh. bez.: Man wird e. nicht froh [Einer des Andern]. Zelter 3, 476; Wie sehr wir e. bedürftig geworden. Zschokke 1, 133 etc.; sehr oft dagegen abhängig von Präpos., welche Verbind. auch theils mit Zeitw. verschmelzen (z. B. aus e. setzen, Auseinandersetzung; an e. stoßen, Aneinanderstoß etc.), theils auch als 9 - n., –s (uv.); uv. vorkommen, z.B.: Das Auf-e. [die zeitliche Folge] ward mit aller Strenge dem Neben-e. [dem räumlich neben e. Stehnden] entgegengesetzt. Guhrauer L. 2, 30. Ein ganz vollendet aufgefundenes Ganze .. kann doch wohl kein Aus-e. sein [etwas Getrenntes, aus e. Gehndes]. Zelter 4, 144. Ein lauschiges Bei-e. in grüner stiller Einsamkeit. Stahr Weim. 25 [Zusammensein]. In einem jener bunten Durch-e. [Vermischungen, Wirrwarr etc.] von Schönheit, Farbe und Langeweile. Gutzkow 11, 201; Während des bunten Durch-e–s. Sch. 120 b. Das Bild vermag das durch die Zeit, durch das Hinter- und Nach-e. [s. Auf-e.] begrenzte Wort durch ein anschauliches Neben-e. zu ersetzen. Beta (Natur 4, 415a). Das wunderbare In-e. [Verschmelzung] des Alten und Mittelalterlichen und Neuen. Hettner gR. 76; Welch ein verworrenes Jn-e. V. Ant. 1, 281. Freilich haben die Menschen gewöhnlich nur den Begriff von Neben- u. Mit-e., nicht das Gefühlvon In- u. Durch-e. Zelter 1, 107. Der Roman von früher stellt das Nach-e. kunstvoll verschlungener Begebenheiten dar.. Der neue Roman ist der Roman des Neben-e–s. Gutzkow R. 1,6; Dies Neben-e. u. Nach-e. .. mag es zum Theil rechtfertigen, daß man einen Roman des Durch-e. erwartete. Wolfsohn (D. Mus. 1, 2, 219). Die hervorragendsten Kräfte der deutschen Bühnenwelt zu vereinigen, nicht für ein wetteiferndes Durch- u. Über-e. [Wirrwarr] ihrer Hauptrollen. Dingelstedt. Das Unter-e. [Wirrwarr]. Auerbach Gv. 332; L. 13,434. Das ganze Wider- und Durch-e. der Strebungen. Stahr Jahr 1, 93 u. ä. m. Mundartl. auch masc.: Daß Unter-e. bei uns ist und da willst du ihn noch vergrößern. Auerbach D. 4, 159 (76; 272); Einen ) bunten verwirrenden Durch-e. Herrig 16, Anhang S. 2 etc.; ferner auch: Bei einand. Meißner Stein26; Scheffel 124 etc., s. auch: Anein etc.
Halb-: n., –s; uv.: Halbbier, Kovent.
Selb-: zu Zwein, mit noch Einem, vgl.: Er kam selbdritt, d. h. so daß er selbst der Dritte war, also mit noch Zwein etc., s. selb. Selband. Kompert Böhm. 225; Damals ging er allein, jetzt aber selbanderter. S. Clara EfA. 2, 591; ungw.: Und wäre er s. | Arago und der Kosmos-Alexander. Glaßbrenner Verk. 9. [Beides zusammen.] Als n., –s; uv.: das Zusammensein zu Zwein, Tête-a-Tête, von Campe eingeführt. G. 2, 232; Ein legales S., mit Herrn Campe zu reden. Musäus M. 5, 135, vgl. als fem.: Bei einer solchen empfindsamen Selbstander. 1, 92. Veralt.: Durch einen Prediger in der Kirche, oder sonst durch s. [durch einen Andern, Zweiten]. Luther 1, 79 a.