adlig
Adelig
Ad(e)ligkeit
Ād(e)lig, a. (~keit, f.): 1) von Adel; zum Adel
gehörig, vornehm: „Du ſprichſt wie ein Adliger.“ A. iſt
Jeder, der eine Perſönlichkeit beſitzt, über die er frei zu ſchalten
und zu verfügen den Muth hat. Gutzkow Lenz 86; Adlige
Geburt, Abkunft, Geſchlechter, Siegel, Wappen; Ein hieſiges
adeliches Gut in Pacht. B. 476a ꝛc. In der Schweiz
z. B. auch von Bauern: So eine Adlige, daß man meine,
ſie ſei eine Bauerntochter geweſen aus dem vornehmſten Hauſe.
Gotthelf U. 2, 290; Geld 17; 184; 191; 286 ꝛc
Ein anderer Bruder desſelben in grüner Adelichkeit blühenden
Stammes. Arndt Erinn. 183. — 2) veralt. = edel, z. B.
vom Pferd: In adlicher Geſtalt. Brockes 9, 257; Daß die
Hunde am adelichſten und beſten ſind, die ꝛc. Ryff Th. 11 u. v.
Schaidenraißer 14a; 56b ꝛc., wie umgekehrt auch edel für
adelig vorkommt: Von Edeln und Unedeln bei Theilung der
Güter gebraucht. Stilling 1, 41. Andrerſeits bilden beide
Wörter oft Gegenſ.: Das Ausſehen des Orleans war edel,
das Ausſehen des Nemours iſt adelig. Heine Lut. 2, 32;
Claudius 4, 37; Edel und Adelich: Edlere nennſt du die
Söhne Gewappneter, die in der Vorzeit | Tugend des Doggen
vielleicht adelte oder des Wolfs? | Was dich erhob vom Adel,
die edlere Menſchlichkeit ſchmähn ſie | als unadlichen Tand.
Nenne ſie Adliche, Freund. V. (an Stolberg) 4, 184 ꝛc. —
3) ſ. Adel I.
Anm. Die Schreibweiſe ſchwankt im Auslaut zwiſchen
dem ältern ch und dem der Bed. angemeſſnern g (ſ. Sanders
Orth. 79); veralt. adenlich. Stumpf 313a; 311a; adeliſch.
Eppendorf 51; 229; Ryff Th. 96 ꝛc. Fortbildung: Ver-
adeligen, z. B.: Den ſogen. verfeinerten und veradelichten
Geſchlechtern. Arndt Stein 45.
Zſſtzg. z. B.: Ich bin Gott Lob! altadelig, | jedoch
mein Sohn, Das ärgert mich, | zählt einen Ahnen mehr als
ich. Haug; Un-erbadeliche Herrſchaft. V. Hor. 2, 66; Frei-a.
König Kl. 1, 81; Hoch-a. G. 14, 82; Reichs-a. Laube Dr.
W. 5, 190; von altem, unererbtem, freiem, hohem,
vom Reichsadel, dazu gehörig ꝛc.; ferner: Un-: So
u–e Geſinnungen gegen meine Bürgerlichkeit. B. 496b.
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