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achten
I. Āchten, intr., tr. (refl.):
1) Auge und Sinn auf Etwas richten, so daß sich eine Meinung und Ansicht daraus ergiebt
a) entw. allgm. über Das, worauf man achtet (svw. meinen, dafür halten, vgl. erachten) oder
b) über seinen Werth (svw. schätzen) und zwar mit näherer Best. (hoch, gering etc.) oder
c) ohne solche, im prägnanten Sinn: einem Gegenstand im Gefühl v. dessen Werth rücksichtsvolle Aufmerksamkeit zuwenden [s. 2c u. Achtung].
2) einem Gegenst. sorgfältige Aufmerksamk. widmen [s. 1c],
a) aus Neugier, Wißbegierde, Wohlgefallen etc. = beachten, Rücksicht nehmen auf Etwas etc.;
b) aus Theilnahme und Sorge für Das, worauf man achtet;
c) um es als Richtschnur zu benutzen (sich achten nach = sich richten näch). 1a) Jetzt gewöhnl. mit oder ohne für, seltner als, wie, alswie, zu: Achtest du Das für recht? Hiob 35, 2; Achte es als verloren. Sir. 8, 15; Warum werden wir ge- achtet wie Vieh? Hiob 18, 3; Er acht ein tödtlich Blei alswie ein Freudenschießen [s. b] Haller 85; Sie achteten es sich zum Ruhme. Novalis 1, 191 etc. Sollt sie unrein achten. 3. Moses 11, 24; Achtet es eitel Freude. Jakob. 1, 2 etc. Ich achte dafür, daß etc.
Anm. 1. Früher oft ganz wie meinen, denken: Wenn er es am wenigsten achtet. Jeremias 17, 10; so in eingeschobnen Sätzen: Acht’ ich [mein’ ich] Luther 5, 491b; 8, 356a oder: Als (wie) ich achte. 1. Petri 5, 12; Berlichingen 118; oder mit abhängigen Sätzen: Ich würde v. ihm geachtet [so angesehn], als ob ich etc. 1. Mos. 27, 12; Ich achte, du lässest dich bereden. Jes. 36, 5; Luk. 7, 43; So ihr mich achtet, daß ich gläubig bin. Apost. 16, 15; Sie a., daß die Wort versetzet sein, das ich doch nicht a. will. Stumpf 348b etc., nam. oft m. Acc. und Infin.: Ich achte es billig sein. 2. Petri 1, 13; Stumpf 312a; Zinkgref 1, 39 etc., selbst noch, freilich wie schon bei Opitz1,350 mit „,zu“: Der wird.. soviel als gar Nichts zu wissen geachtet. L. 11, 60. Hieraus entwickelte durch Fortfall des „sein“ sich das heute gw.: Ich achte es billig, welche Fügung ohne ,,für“ Adelung fälschlich oberd. nennt, z. B. Unersteiglich geachtete Berge. Börne 2, 62; Wo er sich selbst nicht sicher achtet. B. 306a; Das Merkwürdigste aber darf hierbei wohl geachtet werden. G. 40, 232; Wir a. oft uns frei. Haller 74; Erst achtet er ein Spiel der Tropfen Sprühenregen. Rückert Rost. 28a; Achtet es unanständig. V. Od. 4, 158; 181; Das Schönste wird von ihr nicht schön genug geachtet. W. 12, 164 etc. „Für“ bleibt gw. fort, wenn st. des Ew. ein Hw. im Gen. od. m. Präp. steht: Etwas ohne Wandel [für unsträflich] Hiob 22, 3; in Gefahr [für gefährdet]; so großen Werthes a. [für so werthvoll] G. 39, 70, ferner bei Ew. mit längrem Zusatz: Etwas des größten Lobes werth [für lobenswerth]; meinem Feinde mehr als mir selbst gefährlich a. etc., od. sonst tritt „für“ [s. d.]gewöhnl. wenigstens gleich zum Ew.: Ich achte Das für thöricht gehandelt von deinem Bruder; Ich a. D. v. d. Br. für th. geh. etc. Man verwechsle die Ew. ohne „für“ nicht mit den werthbestimmenden Nebenw. (1b, vgl. sehr, mehr, minder, höchlich a. etc.). Vgl.: Einen Mann sehr hoch a.; einen Thurm (für) sehr hoch a.; Ich achte den Bescheidnen außerordentlich, diese Unbescheidenheit (für) außerordentlich; Achte Nichts gering. Sir. 5, 15; Weit entfernt, ihn ... für geringer zu a. Gutzkow R. 5, 76 etc. Theuer, werth, würdig (Ew.), hoch, gering (Nbnw.) achten. 1b) Vgl. a u. c, z. B.: Dem Golde gleich a. Klagel. 4, 2; G. 6, 88; Den Menschen schon sich gleich [ebenso wie sich selbst] zu a., bloß weil er ein Mensch ist. Burmeister gB. 2,100; Nichta. (Hiob 18, 21; 28,18 etc.); Nichts a. (Ps. 15,4; Jes. 53, 3); für Nichts a. (Börne 5, 229) etc., auch m. Gen.: 1. Kön. 10, 21; Jer. 2, 8; 3, 20; So laufen wir nach Dem, was vor uns flieht | u. a. nicht des Weges, den wir treten. G. 13, 29; Ich achte nicht des Mahles ... ohne Sang und Klang. V. 3, 105; 4, 142 [keinen Werth beilegen].
Anm. 2. Bei schätzen ist der Hauptbegriff der einem Gegenst. beigemessene Werth, bei achten die aus dem Gefühl des Werths hervorgehende Aufmerksamk. (vgl. Achtung und Schätzung), weßhalb auch nur Dies m. Gen. vorkommt, m.Accus. aber gewöhnl. nur v. Gegenständen (Personen) in Bezug auf den innern sittlichen Werth u. mit Wörtern, die den Grad der Achtung best., nicht aber wie schätzen von Allem, was einen Werth hat, u. m. Bestimmung des Preises: Jch achte dich wegen deines Fleißes hoch; ich schätze das Gut wegen seiner Lage hoch, auf 10000 Thaler etc. Die gw. Verbind. (s. Anm. 1) sind: Etwas groß (1. Sam. 26, 14), heilig (Uhland 55), hoch (Spr. 4, 8), höchlich (G. 39, 217), lieb (Stumpf 351 a), theuer (Ps. 72, 14), werth (Jes. 43, 3), wohl (Stumpf 354a), würdig (352 b) etc. gering (1. Mos. 16, 4), klein (G. 39, 438), unwürdig (s. 1 a. Uhland 198) etc., größer, höher (Luther 6, 351 b), mehr (Ps. 50, 5), minder (Fischart B. IVa) a. Einige dieser Verbind. sind sehr innig, gehn in Zsstzg. über, vgl. Etwas hoch achten (hohen Werth beilegen) und hochachten (Hochachtung haben vor Einem), z. B. im Komparativ: Daß wir die alten Wunden größer a., denn die jetzigen und unsere Nachkommen viel höher a. werden, was wir jetzt thun und leiden denn wir selbs. Luther 6, 351; Wird der Engländer selten so sehr geliebt .... aber mehr hochgeachtet. Kant. Sch. u. Erh. 91, weßhalb Einzelne hochachten sogar als untrennbare Zsstzg. behandeln: Ihn auch als Politiker mehr zu hochachten. Lewald Wandl. 2, 233. 1c) Vgl. 1b; 2c; Achtung: Das Kind fürchtet, ... der Mann achtet. Börne; Den, der wahren Werth zu stolz nicht achtet, | wie Den, der falschen Werth zu eitel hebt. G.; Viel gelobt und wenig geachtet. Lichtenberg; Nicht Achtung kannst du Dem, der dich nicht achtet, schenken. Rückert.
Anm. 3. Geachtet als Ew.: Geachtete Männer, Familien; Geachtetere Gegner. Guhrauer; Ebenso: Nichtachtend (vgl. Nichtachtung): Verhielt sich gleichgültig, ja fast n. gegen ihn. Lewald; Einwendungen mit dem n–en Hochmuth des Glaubens v. sich abweisen. Ders., vgl.: Weil ihr unachtend wegwerft meine Treu. V. Sh. 2, 390; versch.: nicht achtend (2c = nicht beachtend): Rief sie, den Bedienten nicht achtend, triumphierend aus. Gutzkow R. 5, 536. Selten so das Refl. s. Anm. 4 und Wendungen wie: Den eigenen Sohn nicht | achtet sie anzuschaun. V. Od. 11, 143 [etwa = trachten, den Sinn auf Etwas richten]. 2) Die nahe Berührung mit 1 und die den Begriff verschieden nüancierenden Fügungen zeigen Zusammenstellungen wie: Das achtest du Nichts noch kümmert dich Solches. V. Il. 1, 160; Deß achtest du nicht und dankest uns Deß nicht. Stolberg ebd.; Doch hierauf achtest, hierum sorgst du nicht. B. 143b; Ich achte nicht auf dich und deinen Zorn. 144a; Ich achte des Zürnenden nicht. Stolberg Il. 1, 180; Denn du bist Nichts mir geachtet. V. ebd. 2 a) Habe einen Bund gemacht mit meinen Augen, daß ich nicht achtete [sähe] auf eine Jungfrau. Hiob 13, 1; Dar- auf a. u. merken. Jes. 41, 21 etc. Wer achtet mein Hoffen? Hiob 17, 15; Nicht Sturm, nicht Regen a. wir. B. 112b etc. Winke erhalten, allein derselben nicht geachtet. 405a; Seiner labenden Kühle nicht achtend. G. 19, 398 etc. In die Welt ihrer Träume verloren, achtete sie der ... Jünglinge nicht ... Diese achteten ihrerseits wieder nicht auf Emerentien. Immermann M. 3, 283; Ihr sollt nicht auf Vogelgeschrei a. 3. Mos. 19, 26; Achten [halten] auf Sitte. Burmeister gB. 2, 112; Die Großen belauert, auf Kleine geachtet. G. 1, 195; 13, 20; So acht’ auf eines Freundes Lehren. Sch. 57b. 2b) Was ist der Mensch, daß du dich seiner so annimmst; des Menschen Kind, daß du ihn so achtest? Ps. 144, 3; Hiob 7, 17; Meine Schafe sind zerstreut und ist Niemand, der ihrer achtet. Hes. 34, 6; Ich achte derweil auf die Ziegen. V. Th. 1, 14 etc. 2c) Der Christenglauben, nach dem wir uns a. müssen. Alexis H. 23, 81; Achtete sich nach diesen Worten. Immermann M. 1, 127; Hat sich ... danach zu a. Laube Dr. W. 5, 6 etc.
Anm. 4. Veralt., mundartl.: Sich achten, eines Gegenstands etc. = danach fragen, sich drum kümmern. Gotthelf Geld 20;36; 44, 45; U. 1, 113; 301; 2, 17; 248; 342; Sch. 8; 12 etc.; Reithard 360 (= beachtet) etc.; Solchen Worten (Dat.) müsse man sich nicht a. Gotthelf U. 2, 248; Sch. 29; Auf den Tochtermann achteten sie sich nicht viel. U. 1, 314; Ich habe mich dann wohl geachtet [bemerkt], wie etc. Geld 418 etc.
Anm. 5. Achten als sächl. Hw., z. B. meines Achtens [s. 1a] Luther 6, 6b; 351a etc., jetzt gw.: meines Erachtens WHumboldt 3, 20 etc. Ohn alles Bedenken u. A. Kretzschmer V. 2,630. Achtenswerth u. ä. m. S. auch Geachtet u. Achtung.
Anm. 6. In der Flexion wurde zumal früher,,et“ oft ausgestoßen: Er achtlet]; geacht[et]. Luther 5, 11b; 8, 21b etc.; Impf. achtlet]e Werder Ar. 18, 119; Wagner Sh. 172. Ableitung unsicher, nach L. v. after, achter = nach (Hauptbegriff des Nach-, Verfolgens), nach Grimm v. goth. aha, Sinn (im Sinne haben, erwägen), nach Adelung v. Auge (ma. Aucht st. Acht; wahrnehmen, sehn). Ächten wohl nur andre Wendung desselben Begriffs: Aufmerksame Beobachtung u. Verfolgung eines Gegenstands, um ihn sich nicht entgehn zu lassen.
Zsstzg. z. B.: Āūf, intr.: achten auf Etwas. G. 40, 31. Aūs-, tr. (veralt.): schelten, verachten. Pa- racels. 255 a: Be- tr.: Dieses bed. das Achtung geben od. die Richtung unseres Bewußtseins auf alle Theile eines Gegenstandes, um keinen derselben aus der Acht zu lassen. Mendelssohn 4, 1, 115. Man bemerkt Etwas, nimmt Etwas wahr, was sich den Sinnen darbietet, darauf einen Eindruck macht; man beachtet es, wenn man diesen Eindruck verfolgt, die Aufmerksamkeit weiter auf den Gegenstand richtet; man beobachtet [s. d.] Etwas, wenn man v. vorn her- ein mit der Absicht, nähere Kenntnis davon zu erlangen, den Sinn darauf richtet: Ich bemerkte seine Unart, aber ich beachtete sie nicht; Der Naturforscher beobachtet eine Erscheinung und beachtet dabei alle Nebenumstände; Beobachten kann man Etwas nur zur Zeit des Geschehens, b. [berücksichtigen] auch später etc. Diese Thatsache ist wichtig für künftige Beob- achter. Burmeister Gesch. 91; Die Beachtung dieser verschiedenen Erscheinungen ist .. v. großer Wichtigkeit ebd.; Beachtenswerth ebd.; Durch Beobachtung der Erderschütterungen ebd.; Bei Turin ist die beachtete [beobachtete] Neigung der Schichten gegen einander wohl nur lokaler Charakter. 273; Man that Alles, um sich von dem König bemerken zu machen, nicht etwavon ihm geachtet, sondern nur beachtet zu werden. G. 21, 80; Unbeachtend vorübergingen. 18, 289; Unbeachtet geblieben. Gutzkow R. 8, 165; Unbeachteter Privatmann. Lewald Wandl. 2, 134 etc. Unbeachtung. Stahr Jahre 1, 122; In seiner Unbeachtetheit glücklich. Pückler Verst. 1, 35. Ungenau: Wo wir’s überhin b. st. betrachten. Brockes 9, 175. Begūt-, tr.: ein Gutachten s. d.— worüber abgeben: Der Alles b–de Arzt. Gutzkow; Bis zur gelegentlichen Begut- achtung v. Brunnen. Ders. Beōb- tr.: s. Obacht u. be- achten: Seine Aufmerksamkeit auf Etwas richten,
1) um s genau wahrzunehmen;
2) um es genau zu bewahren.
1) Der Beobachter wirkt dabei durchaus nicht auf den beobachteten Gegenstand thätig ein, wodurch die Beobachtung v. dem Versuch [Experiment] sich wesentlich unterscheidet; und so steht das bloße B. dem thätigen Handeln gegenüber: Man beobachtet eine Sonnenfinsternis, macht Versuche mit elnem Magneten etc. Man beobachtet den Feind, nimmt ihm gegenüber eine bloß b–de Stellung ein etc. Schauen ist nicht b., d. h. vergleichend kombinieren. Humboldt K. 2, 613; Das schauen und genießen wir wohl, aber wir b. es kaum. G. 39, 6; Erst als die Töne verhallten, konnte man den Eindruck bemerken und allenfalls b. 19, 407; Das Bemerken ist noch nicht ein B. seiner selbst; das Letztere ist eine methodische Zusammenstellung der an uns selbst gemachten Wahrnehmungen, welche den Stoff zum Tagebuch eines Beob- achters seiner selbst abgiebt. Kant; Selbstbeobachtung. Schlegel Mißd. 7 etc.
2) Eine Regel, den Anstand, die Form, das Kostüm, Stillschweigen, sein Amt, seine Pflicht, Schuldigk. etc. b.; Daß er so ziemlich die mechanischen Regeln alle b. u. trotz dieser Beobachtung dennoch Gedichte, die nichts taugen, machen könne. L.; Nichtbeobachtung der Form. Reinhard G. 326. Er-: = achten [1a, s. Anm. 5], ermessen, dafür halten etc.: Es ist (steht) leicht zu e., wie erwünscht ihm Dies war; Nach meinem E.; Etwas nöthig e. Forster Br. 1, 354; Lewald Wandl. 4, 65; für nöthig e. Schlegel Mißd. 4; für abgeschlossen e. WHumboldt 1, 18; als das Beste e. Gotthelf Sch. 284. So erachte ich es doch der Höflichkeit gemäß zu sein. Rabner 1, 88 [s. Anm. 1]. Geh, wohin du’s erachtest. Rückert Mak. 1, 129 etc. [S. auch: Geachtet etc.]. Ge- ríng-, hōch-: [Anm. 2 u. mißachten]. Miß- (– ⏑), Part. gemißachtet, welche Form Adelung u. Campe als die einzige aufführen; oder mißgeachtet G. 20, 145; 40, 175; Tieck Dr. Bl. 2, 113 u. ⏑, z. B. Freiligrath 2, 151; Part. mißachtet: Auerbach D. 4, 127; Chamisso 4, 16; Goltz 3, 114; Hackländer Sold. Kr. 70; Rahel 1, 485; V. Sh. 2, 520 etc. Sinnvrwdt., dem Grad nach versch.: Gering-, nicht-, miß-, ver-achten: Was ich verachte, erfüllt mich mit dem der Achtung entgegengesetzten Gefühl von seinem Unwerth; nichtachten (vergl. Níchtachtung) bez. nur das Fehlen der Achtung [s. d. 3], nicht ihren Gegensatz; geringachten, Ggs. v. hochachten, heißt: einem Gegenst. geringen Werth beimessen und ihn demgemäß behandeln; mißachten (auch = nicht gehörig beachten) verhält sich zu nichtachten, wie gering-, zu verachten, indem es nicht gänzliches Fehlen der Achtung, sondern nur Mangel daran bez., ein Unterschätzen des wirklichen Werthes, während bei den übrigen die Schätzung eine richtige, verdiente sein kann, doch findet es sich minder genau auch = verachten etc. (Hochgehalten um sein Wissen.., mißachtet als Charakter. Lewald Wandl. 1, 14 etc.): Den schlechten Mann muß man verachten. Sch.; Diese Thätigkeit mag dir unbedeutend erscheinen u. du magst sie geringachten; sie, wie die Unthätigkeit, zu verachten hast du kein Recht; Wer das Werthvolle nichtachtet, verräth Mangel an Urtheil; wer es gering-, miß- od. verachtet, zugleich Anmaßung; Verachte immerhin die Drohung eines Ohnmächtigen, aber mißachte deinen Feind nicht! etc. Seine Kenntnisse möge man m., seinen Charakter aber lasse er nicht antasten. Danzel; Der Nichtachtung, ja der Verachtung [aktiv] des Publikums. G. 20, 53; Am häufigsten bin ich nicht beachtet worden, viel mißachtet [verkannt] Rahel 1, 485; Damit dem Schätzen und Lieben auch der Gegensatz des Mißachtens u. Verwerfens nicht fehle. 23. Mißachtete diese Befehle. G. 31, 65 [beachtete sie nicht]; Wenn ihr die Stimme der Natur mißachtet und die Gerte, welche rechts hinaus wachsen.will, links hin- überzwingt. Immermann. Nāch-, intr. m. Dat. [2c]. Nícht-: s. Mißachten u. [Anm. 3]. Ob-, intr.: auf Etwas, veralt. st. aufachten. Ver-, tr.: s. miß- achten: für unwerth erachten u. demgemäß behandeln; auch: keiner Beachtung werth, z.B. Verachtet fallen uns die kleinsten Feinde schwer, | beachtet nützen uns die größten. Wernicke 9, 18; 1. Sam. 2, 30 etc. Das Part. auch: Nachfahren machen Vorfahren veracht. Zinkgräf 1, 343 s. Anm. 6 —. Davon bildet Luther 5, 8b den Kompar. verächter. S. auch verächteln.