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Abt
Ābt, m., –(e)s; Äbte; Äbtchen, lein; -, s-:
1) Vorsteher, früher eines Klosters überhaupt (Stumpf 350b ff.), jetzt einer Abtei, im Rang auf den Bischof folgend: Wie der A. singt, so antworten die Mönche; Wenn der A. Würfel auflegt, hat das Konvent Macht, zu spielen, u. a. Sprchw.; Infulierter A., der statt der Abtsdie Bischofsmütze und überhaupt bischöfliche Ehrenzeichen und Rechte hat; Gefürsteter A., Fürst-A., mit fürstlichem Rang; Mit Käppchen und Kreuzchen, mit Mantel und Kragen | ward stattlich Hans Bendix zum A–e geschmückt. B. etc. Als Titel vor Namen, wenn ohne Artikel, auch ohne Flerionszeichen (vgl. Fürst, Graf etc.): A. Friedrichs Verwaltung.
a) Den A. reiten lassen, sprchw., sich ungezwungen lustig machen, wohl nach einem strengen Aufseher, den man gern gehn sah: Und drauf lassen wir den A. | auf dein Wohlergehen reiten. Canitz 353.
b) Theilweise als Schlemmer bei reichen Einkünften verrufen: Zeitlebens hat er Nichts gethan, | doch wird er wie ein A. bedienet. Lichtwer etc.
2) Vorsteher einer dem Kloster verglichnen Gemeinschaft: Der Teufel ist schon dein A. Luther 5, 151a; Narren-A., Vorsteher einer lustigen Brüderschaft etc.
3) eine Tutenschnecke, Conus albus.
Anm. S. Abba; Abbas Lenau A. 158; Abbat Alexis H. 1, 1, 274; Abbat-e (it.), (Mz. –en G. 24, 212; –i Heinse A. 2, 44); Abbé (frz., Standestitel für amtlose Weltgeistliche; „Pfaffenblendling“ Campe). Veralt. Äbt Stumpf 353a und Mz. Abte. Berlichingen 230; Gen.: des Abten. Möser Osn.1, 16. Das fem. Äbtissin: Wir sind Alle gebrechlich, sagte jene Ä., u. ging mit einem Kinde. Sprchw. Ohne Uml. Voigts H. 281 etc., Fürstabtissin Scheffel 294; Abbatissin Platen 4, 374 u. ä. m. Be- achtung verdient in der Volksspr. Äbtin. Kretzschmer V. 2, 105.
Zsstzg. nach den versch. Orden: Benediktiner-, Kolobiten-A. etc.; Féld- (veralt.): Vorsteher der Geistlichkeit in den Lagern. Fürst- [1]. Kommendatūr- (veralt.): Laie, dem als Vorsteher ein Kloster übergeben war, s. Komthur.
Lāīen-: weltlicher Vorsteher eines Klosters. Nárren- [2].
Regulār-: ein zu dem Mönchsorden gehöriger Abt im Ggstz. der Weltgeistlichen als Vorsteher der Säkularäbte.
Rēīchs-: Pfeffel Po. 3, 82, reichsunmittelbarer Abt.
Säkulār-: s. Regular-A. Únter- etc.