Faksimile 0581 | Seite 1403
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Tupf Tupfen Tüpfel ~lig ~elig tupfeln tupfen Tupfer Tüpfi Tüppel
Túpf, m., –(e)s; –e; (–chen), Tüpfchen, lein, el, elchen. ~en, m., –s; uv.:
ein durch die Färbung etc. sich unterscheidender Fleck (s. d. 1c); Punkt etc.:
1) unverkleinert:
a) einsilbig: T., schwzr., z. B.: Auf den T., genau. Stalder; ferner: Drei-T.: eine Sorte feinen Schmelzstahls. Scheuchenstuel 59 (vgl. Dupfstahl. 231).
b) zweisilbig: Der T–en, z. B.: Grüngefärbte Käfer mit hellen T–en. Gartenl. 10, 583b; Die T–en [Sommersprossen]. G. 12, 71; Der runde große T–en in der Mitte wird spiralförmig tambouriert etc. Allgem. Musterz. (55) 92a; 250 etc.; Der Bart, der in zwei schmalen T–en noch die Oberlippen zierte. Vischer Ästh. 2, 286 etc.
2) verkl., z. B.: Jeden Pinselstrich und jedes Tupfchen. G. Merck 1, 266, vgl.: Pinselstriche und Tupschen. Stein 1, 375. b) So fehlt ihnen . . ein letzter Druck, das Tüpfchen auf das I (s. d.). Vischer Ästh. 2, 391 etc.; Nicht ein Tüpfchen von dem Grau. Waldau N. 3, 338, nicht das Geringste davon, vgl.: „Tüpchen“, s. Tipp. c) Das „Düpflein“ auf das J. Gotthelf Sch. 273; Ohne ein Düpflein zu fehlen. 55; U. 2, 47; Es ist kein Punkt und kein Düpflein davon wahr. Pestalozzi 1, 304 etc. d) Die zartsten Linien, die kleinsten Tüpfel. Brockes 1, 73; Schacht B. 22 etc.; Mit weißen Düpfeln gesprenkelt. Oken 3, 633 etc.; Ein kleines Tipfel. SClara EfA. 1, 197 etc.; Tüppel, s. Tippel (bei Adelung Tüpfel, m.). e) Mit blassen Tüpfelchen. Alxinger D. 181; Kein Kritzelchen noch Tüpfelchen zuviel. W. Merck 2, 116; Seltsame Stein- tüpfelchen liegen auf seinem .. Gipfel. Ruge Rev. 2, 27 etc.
Tüpf~el, m., n., –s; uv.; –chen:
s. Tupf 2d; o.
~(e)lig~(e)lig, a.:
getüpfelt.
~eln, tr., auch ohne Obj.:
pünkteln (s. d. 1; 2), z. B.: Daß ein schönes Kind Punkte über Punkte tüpfelt, nachschlägt und sucht, was ihr für ein Gatte werden möchte. G. 7, 278; Als wäre jedes Pünktchen mit einem sorgfältigen Haarpinsel getüpfelt. Kohl A. 3, 229; Der auch nie mit dem Pinsel getüpfelt hat. Tieck N. 5, 288 etc.; bes. pass. Partic.: Bald größer, bald kleiner getüpfelt. Burmeister gB. 2, 91; Kohl A. 3, 232; Einen getüpfelten Schurz. Kurz Sonn. 420; Schwarz und weiß getüpfelt. Vogt Oc. 1, 261 etc. Zsstzgn., z. B.: Mit der Schreibfeder unterstrichen . ., angetüpfelt. Arndt Ber. 274 etc.; Angestrichen und betüpfelt. 281; Der Berg glich einem, über und über weiß betüpfelten Kegel. Gartenl. 9, 31a; [Der Schnee] betüpfelt die Zweige aller Tannen. Kohl A. 3, 4 etc.; Durch Tippen mit . . Nadeln und nachheriges Ein-T. einer farbigen Tinte. Jahn M. 198 etc.
Túpfen, I. m., s. Tupf 1b. II. tr.:
1) bes. im pass. Partic.: mit Tupfen, farbigen Flecken versehn: Die rothgetupfte Forelle. vHorn rhD. 2, 26. 2) leicht und leise oder rasch oder mit der Spitze berühren (vgl. tippen etc.), z. B.:
a) Tupfte mit seiner Peitsche auf den Kasten. Alexis H. 2, 1, 195; Pastellfarben, welche trocken durch T. mit sehr kleinen Pinseln aufgetragen werden. Karmarsch 2, 588; Tupfte er hastig mit seinem Tuch auf die Augen. Klencke Gsp. 3, 199; Die kienene Fackel am obern Ende getupfet | in lebendigen Schwefel. V. Ov. 3, 423; T. an Zufälligkeiten. Zelter 6, 416 etc., vgl.: [Mit dem Tuche] gewischt und geduppt. Brentano Fr. 1, 297 etc.
b) mit Uml.: Eine Fei | .. tüpft auf jedes Ei. Gotter 1, 207; Fragen . ., womit die schlaue Amme | ihr Herz wie mit der Fingerspitze tüpft. W. 11, 274 etc.; schwzr.: Das Eierspiel, D üpfen genannt, bei welcher man die Spitzen der Eier zusammenschlägt etc. Gotthelf 5, 69; Sie sind die brennende Lunte an der geladenen Kanone, die düpft, wenn der Schuß entscheidend scheint. Sch. 320, s. Stalder etc.
3) mundartl. (s. 2): Ein Thier t., schießend treffen. Ders. b) Ein Kind t., impfen. Schm. Zsstzg. z. B.: Áb-: die Feuchtigkeit durch leises Aufdrücken mit einem sie einsaugenden Körper wegnehmen z. B.: Worauf man mit Schwämmen die zw. den Krystallen noch befindliche Mutterlauge abtupft. Karmarsch 1, 333; 3, 555 etc., auch meton.: Daß der aufgelegte Bogen mit dem s. g. Reiber .. abgerieben oder abgetupft wurde. Franke Buchdr. 147 etc. Án-: tupfend anrühren; aber auch: Andupfen. Hebel 3, 329, mit den Gläsern anstoßen, anklingen. Aūf-: z. B.: Während man mit dem Untertheile der Form zu wiederholten Malen auf einen Tisch oder Stein auft üpft. Winkell 3, 411, aufstößt; ferner: Eine Flüssigkeit a. (vgl. ab-t.) und: Wie Nikodemus auch nicht a. und willigen will. Mathesius Chr. 2, 56a = einschlagen (s. d. 9e u. topp). Be-: z. B.:
1) [1] Violett betupft. Bucher (Nat.-Z. 13, 163); Mit schauerlichen Flecken betupft. Spielhagen Pr. 7, 118 etc.
2) [2] Wie er sie mit Öl betupft. G. 11, 62; Das .. B. mit Höllenstein und andern ätzenden Dingen. 21, 154; 18, 215; Ein Schnupftuch, mit welchem er die Augen betupfte. König Fam. 1, 76; Mühlbach NBild. 1, 7; Einer, der auf dem Seil tanzt, es schnelle ihn empor und er betupfe es doch. Riemer G. 2, 709 etc.; Wenn wir’s nur leicht bet üpfen. W. 25, 69 etc. Hêr- etc.: Sie tupfte mit dem Finger hin und her auf den Karten. Lewald W. 1, 315; Cynthia tüpfte . . ihr Lilienfüßchen hinein. Baggesen 1, 109 etc.
~er, m., –s; uv.:
1) Jemand, der tupft, z. B. = Jmpf-Arzt. Schm.
2) s. Nadel 1i, vgl. Schm.
3) = Tupf, Punkt. Ders.
Tüpfi: schwzr.:
1) n., –s; uv.: Dreifuß. 2) m., –s; –s: Dummkopf etc.: Düpfi. Gotthelf G. 337; Glücks-T.: Einer, der unverdientes Glück hat; Glückskind. Sch. 9.
Tüppel: s. Tupf 2d und Tölpel, Anm.