Faksimile 0547 | Seite 1369
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Treppe Treppeln treppen Trepperich
Trépp~e, f.; –n; –chen, lein; –n-:
1) ein aus einer größren Anzahl breitrer Stufen bestehnder Gang, nam. an oder in Gebäuden (vgl. Stufen-Gang, -Weg, Steige, Stiege, Auftritt etc. (s. Trapp etc.): T. auf und ab (Hebel 3, 131 etc.), häufiger: Trepp’ auf, Trepp’ ab; Auf der T.; Einen die T. hinunterwerfen; Was kommt ein Getrappel die Trepp’ herauf? G. 7, 207; Die Trepp’ hinauf; eh man noch ganz droben ist, ist ein Absatz und ein eisen Geländerlein. 9, 21 etc.; mundartl. etc.: Die Trappen [Stufen] an der Kanzel. Weidner 369; Trepf und Weg zu Gott. Lohenstein Himm. 22 etc. 2) (s. 1)
a) Art Schnecke, s. Steige 2.
b) Anat.: die Hälften, in welche der Schneckenkanal des Ohrs durch eine Scheidewand getheilt ist, s. Bock An. 698.
c) Schiff.: T–n: [die stufenförmigen Stellpallen] der Rapperte.
d) Web.: Der zunächst entstehende Theil des Gewebes Sanders, deutsches Wörterb. II. fällt dichter aus. Dieser Umstand ist die Hauptursache von den oft in den Zeugen sichtbaren Querstreifen von ungleicher Dichtheit (T–n). .. Ein guter Weber wird keine T–n weben. Karmarsch M. 2, 353. Zsstzg. (ohne Bem. zu 1): Die Aufgangs-T. der untern Flur. Gutzkow R. 5, 254; Außen- T., Frei-T.; Boden-T., zum Hausboden führend, vgl.: Als sie die Bühnen-T. hinanstieg zu ihrer Kammer. Auerbach D. 4, 116; Doppel-T., mit zwei sich vereinigenden T–n- Armen; Fallreeps-T., an die Steuerbordsseite des Schiffs gehängt. Gartenl. 10, 418a; Scherr Pilg. 2, 103 etc.; Durch steile Felsen-T–n. G. 12, 140; Auf der überdachten Frei-T. Auerbach Leb. 1, 56, vor dem Gebäude (eig. unter freiem Himmel, Perron); G. 20, 55; Frei- T., welche zu den Propyläen emporführte. Guhl 1, 18 etc.; Haupt-T. Hackländer DSt. 5, 32, Ggstz. Neben-T.; Gab es etwa in seinem Jnnern sozusagen eine Hinter-T., durch welche Einflüsse sich geltend machten, die bei ihm selbst nicht zugelassen wurden. Frese Bed. 1, 207; Hohl-T., Wendel-T., deren Windungen einen hohlen Cylinder bilden; Die Kaiser-T. [im Frankfurter Römer]. G. 20, 17; Katzen-T., die stufenartig terrassierten Schenkel einer Giebelwand. Otte Arch. 349; Keller-T., zum Keller führend; Marmor-T. Stahr It. 2, 469; Neben- T., s. Haupt-T.; Pauken-T. [2b]; Rampen-T. Heine Rom. 101; Riesen-T. Schr. 3, 330; Platen 4, 225 etc., sehr groß; Steigt die Schiffs-T. hinab. G. 31, 124; Eine Schindel-T. [für den Laubfrosch]. Oken 6, 468; Schnecken-T., Wendel-T.; Spindel-T., Wendel-T. um eine Spindel, Ggstz. Hohl-T.; Sprung-T., beim Turnen; Stein-T. Hackländer DSt. 5, 189; Vor- T., Frei-T. IWiggers Unt. 76; Vorhofs- T. [2b]; Die schönste Wendel-T. . . mit offener weiter Spindel. G. 23, 79; 15, 98 etc.; Windel-T. 17, 60; Winckelmann M. 1, 475b etc.; bildl.: So eine un- endliche Wendel-T. ohne Ausruher [wie Steffen’s Schrift] lässt den geistigen Athem mir bald ausgehen. Perthes Leb. 2, 179.
~eln: s. (an)trappeln. ~en, tr.:
1) auf Stufen oder stufenförmig aufführen, bauen etc.: Das schön getreppte Ufer. Kohl J. 2, 410 (vgl. terrassieren); Ab-t. Helfft Bauk. 7a; Sie wissen, wie sehr ich die aufgetreppten Schwellen und das feierliche Anmelden scheue. L. 13, 21 (Mendelssohn); Lewald Hel. 2, 199; Ein aufgetrepptes .. Zimmer. Niebuhr Nachg. 221; 196 etc., s. Brem. W.
2) s. be-, er-, zertrappen.
~erich, m., –(e)s; –e:
(Bergb.) Trag- oder Tretwerk (s. d.).