Tochter
Tóchter, f.; Töchter; Töchterchen, lein; -:
ein Kind (s. d.) weibl. Geschlechts, wie männl. Sohn, s. d., wonach nur noch wenige Bem. und Bsp. nöthig:
1) von Pers.:
a) eig.: Sie ist meines Vaters T., aber nicht meiner Mutter T. 1. 20, 12 etc.; Du bist deiner Mutter T. 16, 45 (s. Sohn 1) etc.; Von den Töchtern war eben erst eine eine T. [prägn. = erwachsen], die andern waren wohl noch Kinder (s. d. 3). J. 1, 389 etc.; verkl. z. B.: Frau Wirthin . ., | wo hat sie ihr schönes Töchterlein? 279 etc.; Unser Töchterchen erholt sich. Br. 2, 103 etc., zuw. im Genit. uv.: Den Tod des armen kleinen Töchterchen[s]. Mus. 3, 355; 271 etc.; man beachte auch die sinngemäße Fügung: Dieser brave Mann hatte ein gar artiges Töchterchen, auf die ich ein Auge warf und sie zu heirathen gedachte. 28, 102 etc. —
b) von ähnl. Verwandtschafts-Vhen, z. B.: Naemi sprach [zu ihren Schwiegertöchtern]: Kehret um, meine Töchter. 1, 11 ff. (s. 8, 126a) etc.; Abrahams T. 13, 16, die von ihm herstammt; O Mutter Eva, deine Töchter sind noch nicht ausgeartet. M. 2, 119 etc. —
c) als liebevolle Anrede nicht verwandter weibl. Pers. 9, 22 etc.. auch verkl., z. B.: Töchterlin, kannst du mir nicht zeigen, wo Alcinous? etc. 26b = Töchterchen, zeigst du mir nicht den Weg etc.? Od. 7, 22. —
d) Die Töchter eines Landes, die Bewohnerinnen, die dort geborenen etc.; Nimm nicht ein Weib von den Töchtern Kanaan’s. 1. 28, 1 etc. —
2) von mehr oder minder Personif., z. B. scherzh.: Mit des Seilers (s. d.) T. Hochzeit halten etc.; ferner nam. im gehobnen Stil von Thieren (s. Kind 5a) etc.; Israel wohnete .. zu Hesbon und allen ihren Töchtern [„Tochterstädten“. 4. 21, 25; 32 etc.; Du T. des Meers [Tyrus]. 23, 10; 167 Die grauen Töchter der bewegten Luft [Wolken]. Arr. 166; Gierigkeit, die T. und Gefährtin der Unwissenheit. Voln. 32; Weil die Bewunderung eine T. der Unwissenheit ist. SW. 1, 200; Ph. 1, 8; Diese feige Reue, mehr eine schwache T. der Unentschlossenheit als der Überlegung. 1074b; 238a; Töchterchen des Augenblicks | ist das flüchtige Vergnügen etc. 1, 478; Von den Töchtern des Mais [Blumen]. 1, 586) etc.
Anm. Goth. dauhtar, ahd. tohtar, mhd. tohter, vgl. skr. duhitri, gr. νγτρ, russ. ob.
Zsstzg. s. die von Kind und Sohn, wozu wir nur noch wenige Bsp. und Belege fügen: Der Etsch, der Alpen-T. [2]. Heinse A. 1, 48 etc.; Bástard-T. [1a]. Sch. 410b etc., übertr. [2]: Die Bastard-T. der Gerechtigkeit. 6b; Bauern-T. Gotthelf U. 2, 290; Beicht-T. Musäus M. 2, 75; Elfen-T. W. 20, 333; Enkel-T. Sch. 437a; 610b etc.; Erb-T. G. 15, 281; JvMüller 24, 183; Erden- (W. 5, 22 etc.), Erde- (3, 33) T.; Evens- (Schütze Hamb. 237), Evas- (König DFam. 1, 149) T.; Ein rechtes Evatöchterchen. SeltsGsch. 349; W. 9, 105 etc. (vergl. Adamssohn); Die Felsen-T. [2], z. B. von einer Quellnymphe. B. 27a; von der Echo. Tiedge Ur. III etc.; Fürsten-T. G. 13, 272; Groß-T. [Enkelin]. L. 3, 386; Himmels- T. [Göttin etc.]. Sch. 79b; W. 3, 179 etc.; Landes- töchter [in Bezug zum Landesvater, s. d.]. König Selts. Gsch. 75; Milch-T. Sealsfield Leg. 1, 36; Neben-T. V. Jl. 13, 173 (Kebs-T.); Pflege-T. G. 15, 17; Schwester-T. Günther 999; Schwiegertöchterchen. G. 5, 24 (s. Schnur I); Stief-T. Musäus M. 1, 78; Vor-T. [veralt.; T. aus früherer Ehe]. Weidner 303; Wirths-T. G. 23, 39; Gotthelf G. 54; Helios . . sieht die schönste Göttin weinen, | die Wolken-T., Himmelskind. G. 4, 102 u. ä. m.
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