Faksimile 0323 | Seite 1145
Spleiße spleißen spleißig
Splēīß~e, f.; –n:
mundartl. = Schleiße 1; 5, vgl. Splitt; Splint.
~en, spliß; gesplissen (auch schwachformig), tr.; intr. (sein):
spaltend reißen (vgl. schleißen): Das Christenthum in Stücken ist gesplissen. Opitz; Holz zu Spänen, Späne s.; Hüttenw.: Kupfer s., zu Scheiben reißen (s. d. 2l), z. B. gespleißt. Karmarsch 2, 524 etc.; Damit es dem Reiche nicht abgesplissen würde. Möser; Kläulein .. auf gesplissen. Spee 194 etc.; am häufigsten: Zer-s., z. B. Ds. (Wackern. 2, 287¹; 300²); Das Pfäfflein zerriß und zerspliß sich mit Sinnen. B. 66b; Soll die Fessel springen, | wie Glas in Scherben sein zersplissen. Grün Gd. 234; Zerspalten und zersplissen. Herrig 30, 458; Sie sondern und zer-s. sich in Verschiedenheiten. Jahn V. 145 etc.
~ig, a.:
sich (leicht) spleißend. Adelung.
Anm. S. Graff 6, 368; Frisch 2, 304; Brem. W. 4, 957 ff. Dazu: Spliß oder abgerissenes Stück von einem steuerbaren Hofe. Die sämmtl. Splisse etc. Möser Ph. 2, 241 etc.; Klicken (s. d.) und Splitten. Jahn M. 256 u. o. (auch: Verklubbte Splittner. 22) etc.; Ein dünner Dachspan oder Splitt. Döbel 3, 60b (vgl. Gute Dachsplette. Volksz. 8, 132 etc.); Voll Runzeln und voll Splitten [Risse, Furchen]. Droysen A. 1, 155 etc. und allgm. hochd. Splitter (s. d.) und wahrsch. auch Splint (s. d.), vgl. splinter- und splitternackt etc.