Spind
Spindel
~licht
~elicht
spindeln
Spind: 1) (vgl. spünden) n., –(e)s; –e, –en (Guhl 2, 207; Waldau N. 2, 129 etc.); –chen, lein:
Schrank. 216 (,,märkisch“); Schw. 26; Vrl. 1, 1; Lind. 1, 160 etc.; Spünt. Sag. 1, 140; Bücher- V. [61] 138 etc.), Eß- A. 1, 137), Geld- 15, 216), Kleider- Fam. 1, 67), Laden- 2, 294), Schreib- und Wäsch- Leb. 1, 5) S.; Aus dem Vorraths-S–je [-S–chen]. BlW. 218 etc.; S., m. 289, vgl.: Ein alter. . Glasspinden. N. 188; Spinde, f. In meiner Schreib- S–e. RF. 68 etc. —
~el, f.; –n; –chen, ein; -: a) verallgemeint: Behälter: Unter dem Gewölbe ein Steinspint. B. 1, 241. —
b) kleines Getreidemaß. 321; danach auch Ackermaß. — 2) s. Spint. —
ahd. spinnala, mhd. spin(e)le, spille, und so noch mit Nbnf. Spille:
1) das vor Einführung des Spinnrads allgm. übliche Werkzeug, das Gespinnst von der Kunkel (s. d. 1) abzuspinnen, ein von der Mitte nach den Enden sich zuspitzender Stab, zum Umschwung unten mit einer Scheibe oder einem Ring (Wirtel). 31, 19; 76a; 78a; Od. 21, 351; Ov. 1, 311 (Spille. 83 etc.); Hanf- 28, 250), Rocken- 84) S. etc. —
a) S. der Parcen (s. d.). 6, 368; Luc. 5, 178 etc.; Welt- S. V. 3 etc. —
b) bildl.: Wenn die Natur des Fadens ew’ge Länge | gleichgültig drehend auf die S. zwingt. 11, 9; 22b etc. —
c) Bez. des weiblichen Geschlechts (s. Kunkel 1; Spill-Mage etc.): Wo die S. vom Thron ausschließt. M. 3, 47 etc. —
d) ein der eig. S. entsprechender mit einer Spule versehner Theil (Spul- S.) am Spinnrad (Flügel-S.) undan Spinnmaschinen etc., s. 1, 132; 3, 236; 641 etc. —
2) etwas einer S. (1) in der Form Ähnliches, z. B.:
a) (vgl.: Schmächtig wie eine S. Mak. 1, 102; s. s.-dürr etc.) = S.-Bein, z. B. von Einem mit versteintem Unterkörper: Diesen Kerl.. mit seinen schwarzen Marmor- S–n. 11, 48 etc. —
b) Anat.: Speiche, S., Spille .. der äußre und kürzre Knochen des Vorarms. An. 148. —
c) Bauk.: Thurm-S., der den Thurmknopf tragende spitze Baum. —
d) Bot.: Wenn eine Menge Blüthen längs einem Zweige gedrängt stehn, so heißt der Zweig oder Stengel S. 2, 43. —
e) Mathem.: Kugel-Zweieck (oder -Schiff. 427). —
f) Phys.: Probier-S., Aräometer (Salzwage). EfA. 2, 563. —
g) weidm. = Spieß (s. d. 3a); ferner: Leim-S–n (-Spillen. 2, 219; N. 2, 7), -Ruthen (s. d.) etc.; vergl. spillen 2a etc. —
3) übertr. in Bezug auf die Drehung der S. (1), z.B.:
a) = Achse eines Rads. 15a; Rad-S. 3, 369; der Pflugräder (Pflug-S.); der Drehbank. 1, 553 (so: Kleb-, Ring-, Schlag-S. etc.); der Schleifscheiben (3, 405) u. ä. m.; bildl.: Die S., um welche sich die Gespräche drehten. Hamb. 648 etc. —
b) drehbare Welle etc., z. B. 3, 444 u. o. (vgl. Spill); Mühl-S. 2, 674; 685 ff.; Der Bohrer besteht aus einer .. Welle (Bohrstange, Bohr-S.). 1, 328, s. Leit-S. 156, vgl.: Richt-, Renn-S. = Drillbohrer (s. d.) etc. —
c) in Taschenuhren der das Schwungrad der Unruhe tragende Cylinder etc., vgl. 4. —
4) in Bezug auf die Windungen, wie sie der Faden um die S. (1) macht — theilw. auch zu 3 —, z. B.:
a) Nadl.: Draht-, Knopf-S., die Drahtstange, worauf der Draht zu den Köpfen der Stecknadeln spiralförmig aufgewunden (gesponnen) wird — und der so gewundne Draht (s. 3, 369). —
b) = Schraube (s. d. 1) und z. B.: Schrauben- 1, 400), Preß- (399), Trott- Basl. 244) S. etc. —
c) Bauk.: die Säule, um welche sich die Stufen einer Wendeltreppe winden. 23, 79, vgl.: Gang, | der durch den Felsen sich um eine S. windet. 20, 213. —
d) (s. c) Naturgsch.: die Säule von Schneckenhäusern, z. B. 5, 488; 491 etc. und so in Zsstzg. als Name z.B. einer Flügelschnecke, Strombus fusus: Dorn-, Stern-, Zahn-S. etc. —
e) (s. d) Anat.: die Säule der Schnecke im Ohr. An. 697 u. ä. m. —
5) Name von Bäumen, deren Holz bes. zu S–n (1) dient, z. B. Bergahorn. (s. S.-, Spillbaum). — Zsstzg. s. o.: Böhr- [3b]; Dörn- [4d]; Dräht- [4a]; Flügel- [1d]; Hánf- [1]; Knöpf- [4a]; Lēīm- [2g]; Leīt- [3b]; Märmor- [2a]; Prés- [4b]; Pflūg- [3a]; Probīer- [2f]; Räd- [3a]; Rénn- [3b]; Richt- [3b]; Ring- [3a]; Röcken- [1]; Schlāg-[3a]; Schnécken- [4d; e]; Schrāūben-[4b]; Spūl- [2d]; Stérn- [4d]; Thúrm- [2c]; Trött- [4b]; Wélt- [1a]; Zähn-[4d] S. u. ä. m. —
~(e)licht~(e)licht, a.: spindel- ähnlich (spindelhaft); selten: Schönspindliche Frau. Th. 28, 22, schön spinnend etc. —
~eln: 1) tr., intr.: s. spillen 2a. — 2) tr., refl.: (sich) auf — oder wie auf — eine Spindel winden; sich in einer Spirale bewegen etc.: Die Sonne spindelt sich über dem Nordpol höher und höher auf. Bild. 53 etc.
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