Faksimile 0308 | Seite 1130
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Speer speeren
Spêêr, m. (n.), –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) eine Waffe theils zum Wurf, theils zum Stoß, s. Lanze; Spieß und nam.: Guhl 1, 268 ff.; 2, 354 etc.: Joh. 19, 34; 2. Sam. 21, 16; Ob Krummstab oder S. das Reich despotisiert. Pfeffel Po. 3, 160; Spieß und S. für Lanzner. Rückert Rost. 15b; Mit gestrecktem S–e. Sch. 32b; 55b; Ein S–chen brechen [im Ritterkampf]. W. 20, 57; 15, 229; Nicht so leichte Spießchen.., sondern einen schweren S. Luc. 4, 360 etc.; Feindes-S. Wackern. 2, 834³⁵; Jagd-S. Guhl 1, 269; Von macedonischen Lang-S–en durchbohrt. Schwegler (46) 266; Bewaffnet mit einem Sensen-S. Freytag Soll 2, 398; Führten zum großen Theil Wurf-S–e, zum andern Theil aber Spieße, mit denen sie den Feind in der Nähe angreifen mußten. Rüstow gK. 52; V. Il. 23, 886 etc. 2) (s. 1):
a) = Angel I 2.
b) Unsere Fischer nennen die großen Gabeln einen S.; er hat gemeiniglich zehn Zacken. Krünitz 15, 600; Verboten: das Fischen .. mit dem Hecht- S. Preuß. Gesetzs. (59) 462 etc.
c) Kochk.: Rippen-S., unter den Speckseiten ausgeschnittne, hohl zusammengenähte und mit einer Füllung, am Spieß (minder gut auch: in der Pfanne) gebratne Schweinerippen. Schütze Holst. 3, 290; Cham. 3, 203 etc.
~en, tr.:
mit Speeren schießen etc.: Von den australischen Wilden gespeert und gefangen. Gerstäcker BlW. 27 etc.
Anm. S., ahd., mhd. spër, n., vgl. (celt.) lat. sparum, sparus. Das S. noch Murner Ul. 22; Görres H. 1, 171; 172.