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Gespäng späng Spange Gespänge spängen spangig Spängler
Gespä́ng, n.:
s. Gespänge.
Späng, a.:
(mund- artl.) klemm (s. klamm 3 und Anm.), knapp (5), sperr: Wo das lieb’ Brot so theuer ist und das Geld so s. OLudwig Th. 1, 469; Schm. 3, 572, auch: spengel; Fortbild.: Svängigkeit. ebd.
Spánge, f.; –n; Spänglein, el, elchen; –n-:
1) schwzr. statt Spanne (s. d.): Von da ist’s . . zwei kleine S–n kaum. W. 20, 166; Stalder 2, 379; dazu: erspängen, tr.: mit der Spanne erfassen. ebd.
2) schwzr.: Blech, namentl. Flittergoldblättchen und: Spielmünze. ebd.
3) (s. Heft 2b; c) etwas zierlich aus Metall Gearbeitetes, das dazu dient, Etwas schließend fest-, zusammenzuhalten etc., z. B. (s. nam. Frisch 2, 290c ff.): S–n, Bücher- S–n = Klausur (2), bes. aber zum Putz und Schmuck gehörig, z. B.: Die Hefte, die S–n, die Kettlein, die Arm-S–n. Jes. 3, 18 u. v.; Mit goldnen Spänglein auf dem Spann. B. 132a; Brautgeschmeid’ und goldne S–n. Cham. 6, 253; G. 35, 401; L. Nath. 1, 1; Die Gürtelschnalle; | ihr Spängel eine Adlerkralle. Plönnies Mar. 80; Sch. 496b; Die Arme [Arion’s] zieren S–n. Wackern. 2, 1271²¹ etc. Zsstzg. z. B.: Arm-S. (s. o.); Gold-S. (Rückert Rost. 100a); Gürtel-S.; Haken-S. (s. Agraffe); An den Beinen goldne Heftel-S–n. Gerhard W. 1, 150; Helm-, Hut-S., s. Agraffe; Kleider-S. (B. 163a); Ohren-S.; Schuh-S.; Stirn-S.; Vor-S., vorn befindlich etc.
4) ein quer hindurchgehndes Holz, z. B. in Pochtrögen; in Gerinnen; in Holzflößen etc.
Gespänge, n., –s; uv.:
eine Gesammtheit zusammengehöriger Spangen. Frisch; Gerhard W. 1, 272; Das G. des Panzers. Görres H. 1, 189 etc., auch ohne Uml.: Dieses Goldgespang. Rückert Rost. 11aetc.
Spä́ngen, tr.:
1) (selten) mit Spangen versehn: Ein Helm, mit edlem Gestein gespängt. Görres H. 1, 101.
2) Er-s., s. Spange1.
Spángig, a.:
in Zsstzg.: mit so und so beschaffnen Spangen: Silber-s–e Schuh Kosegarten Po. 1, 226 etc.
Spängler, m., –s; uv.:
1) Klempner (s. d., Anm. und Spange 2). SClara EfA. 1, 262; Gotthelf Sch. 144; Gutzkow R. 7, 277; vHorn Schmj. 140; König Jer. 3, 60 etc.
2) scherzh., s. Sandmann, nach Schwäb. W. 500: das den Mund „spannende“ Gähnen.
Anm. In den vorstehnden Wörtern haben sich wohl mehrere Stämme gemischt, s. Schm. 3, 572; 568; 569 und Graff 6, 349; 348, nam. zu Spange 3 ahd. spanga; gi–, furspan und spenalâ, spenulâ, Stecknadel (Spi- nadel. WhMüller Bibl. 5, 58), offenbar aus lat. spinula, wie frz. épingle (Diez 328), noch oberd. Spenel. Schm. 3, 569, vgl.: Einen Braten späneln: ihn mit Spreißeln auseinander spannen. 565 = speilern (s. d.).