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Schrein Schreiner schreinern
Schrēīn, m., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
parallelipedisches Holzbehältnis für etwas Hineinzuschließendes (vgl. Kasten und Schrank, ahd. scrîni, mhd. schrîn, aus lat. scrinium), z. B.:
1) Sie eröffnet den Sch., ihre Kleider einzuräumen. G. 12, 119; 117; Einen prächtigen Putzkasten. . . Dieser prächtge Sch. 13, 272; 252; Ich eiferte für Kist’ und Sch. 12, 44; 195; Gutzkow R. 1, 111 [Aktenschrank]; Sie schließen das Bild in hölzerne Sch–e ein. L. 11, 194; Das Silber und das Gold im Sch–e. Rückert E. 2, 21; Er schloß die Bücher in ’n Sch. Schwab 247 etc. Zsstzg. wie bei Schrank, Kasten, z. B.: Bücher- Sch. etc.; Der zierliche Maser-Sch. Hungari 1, 413 etc.; übrtr. auch: Erz-Sch. (s. Sch.-Halter), als Aufbewahrungsort der hauptsächlichsten Schriften etc.
2) (s. 1) = Sarg, gw.: Schwarzer Sch. Cham. 3, 154; Ramler F. 2, 534: Uhland 279 etc. oder best.: Todten-Sch. Freiligrath SW. 4, 62; 5, 155; Kinkel 215; Heine Lied. 48 (vgl.: Eichen-Sch. 8).
3) zur Aufbewahrung von Heiligthümern in Tempeln etc.: Bis Juda falsche Götter | in Salem’s Sch–e trug. Freiligrath 1, 400; Verzierung der heiligen Sch–e. G. 31, 335; 10, 272; Vor St. Alban’s Sch. Schlegel Sh. 8, 46; W. 11, 236 etc.; Die ihr Todtengebeine | stellt in Heiligen-Sch–e. Wackern. 2, 1576¹⁵ etc.
4) übrtr.: Bewahrt dein Wort | in seines Herzens Sch–e goldgediegen. Cham. 4, 61; Im Sch. der tiefsten Seele. Freiligrath SW. 4, 95; 94; G. 7, 183; In dem Sch. des Herzens als .. Heilige aufgestellt. 21, 83; Luther 6, 493b etc.; Herzens-, Seelen-Sch.
~er, m., –s; uv.; -:
(obrd.) Tischler. Echtermeyer 71; Hebel 3, 121; König Kl. 1, 6; IP. Fat. 1, 181 etc.; Kunst- Sch. LBüchner Leb. 328 etc.; übrtr.: Der Sch. leimte .. die Worte zusammen. Börne 2, 82.
~ern, intr. (haben), tr.:
tischlern; Schreinerarbeit fertigen: Sch., zimmern etc. Sealsfield Leg. 3, 64 etc.; Die aus dunklem Eichenholz geschreinerte Theke. Schücking Mark. 1, 7 etc.