Faksimile 0123 | Seite 945
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Schläger Schlägerei schlägerisch
Schlǟger, m., –s; uv.:
1) Jemand, der und insofern er schlägt (weibl. Sch–in), z. B. ohne Zusatz: Raufbold, Haudegen. Fichte 6, 463; L. 12, 66 etc. (Bair.: Schlagerin, Hure. Schm. 3, 480); selten mit objekt. Genit.: Des Holzes Sch. Echtermeyer 52; Deine [des Tamburins] Sch–in. Daumer 1, 202 etc., gw. mit Bstw. und überh. in Zsstzg., vgl. für die mit Vors. die entsprechenden von schlagen, auf die die Ziffern in [ ] hinweisen, z. B.: An-Sch. [7];Auf-Sch. [2d; 2f; 3l]; Aus-Sch. [15]; Ball-Sch., Ballspieler; Be- Sch. [1f; 4]; Berathschlager [s. rathschlagen 2]; Blech- Sch., s. Klempner, Anm.; Britschenschlager. Fischart Großm. 88, s. Britschenmeister; Cither-Sch. (Ausw. d. Lied. 115; W. 6, 20); Ein-Sch. [1h; k]; Erz-Sch. (s. o.: Erz-Raufbold); Gold-Sch. [das Blattgold schlagend. Karmarsch 2, 186; dazu: Goldschlägerei, das Handwerk. ebd.]; Hackbrett-Sch. Uhland 192; Harfen-Sch(–in). Kosegarten Po. 1, 263; Winckelmann M. 1, 283b etc. („Harpfen-Schlager“ SClara EfA. 1, 140); Haupt-Sch., Haupthahn (s. d. 1) im Schlagen, s. Erz-Sch.; Holz-Sch. (oder -Hauer). Arnim 235; Kapellen-Sch., s. schlagen 9b; Karten-Sch(–in). G. 21, 218 etc. (s. aufschlagen 2f), Kartenleger(in), dazu: Man glaubte an Kartenschlägereien. Monatbl. 2, 205a; Hier berstet uns leicht das Trommelfell, wenn dieser Klavier-Sch. loswettert. Heine Lut. 2, 91 etc., ohne tadelnden Sinn gw.: Klavierspieler; Lauten-Sch. Platen 4, 160; Ihn und seine Mit-Sch. [bei der Schlägerei]. Spindler St. 1, 6; Ol-Sch., Olmüller; Orgel-Sch. Spate (gw. Orgelspieler, s. Klavier-Sch.); Pauken-Sch. Heine Rom. 103; Platen 4, 290 etc.; Pfannen-Sch. vHorn Verg. 6, Pfannenschmied; Platten-Sch., Plattner; Rathschlager, s. rathschlagen; Reep-Sch., Seiler (dazu: Eine Taufabrik oder Reepschlägerei. Kohl E. 55 ff.; Karmarsch 3, 273 etc.); Stab-Sch., Stabreißer; Strang-Sch., s. 2a; Tambourin-Sch–in. Heine Verm. 1, 230; Telyn-Sch. Uhland 185 (vgl. Lauten-Sch.); Tennen-Sch.; Test- Sch., s. Kapellen-Sch.; Todt-Sch. Sch. 130a; 132b etc. (s. 3b); Triller-Sch–in. LHerbert Nap. 5, 240; Trommel-, veralt.: Trummel- (Olearius Reis. 259a); Trommen- (Zinkgräf 2, 24) Sch., vgl.: Die türkischen Trommel- Sch. [statt: Sch. von türk. Trommeln]. Kohl Irl. 1, 431; Um-Sch. [8]; Veranschlager, s. anschlagen 14; Woll- Sch. [die Wolle durch Schlagen reinigend]; Der Förster hatte den Zeichen- Sch. und mehrere Waldarbeiter instruiert. Gartenl. 10, 204a [Unterförster]; Zu-Sch. [1a] u. ä. m.
2) von Thieren, z. B.:
a) (s. 1) von Pferden: Sch. (Falke 2, 278), Schlager (Schweinichen 2, 119 89), Aus-Sch., eig. und übertr. (s. schlagen 1g): Daß er ein solcher Strang-Sch. sei. Maje 3, 551 etc.
b) von Vögeln, z. B.: Kolibris und andre Fittig-Sch. Hungari 2, 200 etc., gw. aber (s. schlagen 16) nach dem Gesang oder Schlag, so z. B. von Finken (s. d., Anm.): Bräutigam-; Reit-zu-; Doppel-Sch. Gutzkow Unt. 2, 2, 105b etc.
3) sachl., nam. Werkzeug zum Schlagen (a–e), bes.:
a) Rapier (s. d.), Degen. Herwegh 1, 38; Simrock Gudr. 370; Vollmann 411; Parade-, Prunk-Sch. 352; Stoß-Sch. 434, Ggstz. Hau-Sch.
b) Peitsche, deren Griff einen Todt-Sch. enthält. Gartenl. 11, 16, große Bleikugel zum Versetzen tödtlicher Schläge.
c) = Schlagholz 4.
d) s. Schlaghaspel.
e) Schlager (Muskeule), Art großer Hammer der Schiffszimmerleute.
f) Kupferschm.: die beim Austiefen eines Gespanns Kesselscheiben oben liegende kleinste zunächst die Schläge empfangende.
~ēī, f.; –en:
1) Prügelei etc., eig. und übertr.: Nicht den Schlägen, nein einer Sch. des Schicksals unterliegen. Dörne 1, 389; Jp. 1, 96 etc.
2) in Zsstzg., z. B.: Gold-, Reep-, Karten-Sch., s. Schläger 1, Zsstzg.
~isch, a.:
in der Weise eines Schlägers (1), z. B.: Britschenschlagerisch. Fischart Garg. 58; Entzwei-sch. Goltz 3, 103; Todt-sch. etc. (selten: schlägerlich).