Schirm
Schirm, m., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) Etwas, wodurch man gegen Das, wovor man Schutz sucht, gedeckt ist, z. B. verbunden mit svrwdtn., s. Schild 2; Sch. und Obdach. 25, 99 etc.; Sch. und Schutz gegen Wind und Wetter. 27, 90; 33, 325; 5, 8a; 56a; In deinen lieben Armen | ist Schutz und Sch. vor jeglicher Gefahr. 505b etc.; Sch. und Hort. 53b etc.; ferner z. B.: Sei du ihr Sch. vor dem Verstörer. 16, 4; Der Herr ist ein Sch. wider die Hitze etc. 34, 19 etc.; Dränget Regen den Wandrer, wie ist uns des ländlichen Daches | Sch. willkommen. 1, 290; Er ließ mir ein wenig Sch. .. aufrichten. 29, 110; 4, 110; 483a; 666a; Die 26 Ritter .. wären nur | ein schwacher Sch. für ein so schönes Weib. 11, 137; Sch. gegen den Sturm finden. 27, 225 etc. Oft: Unter dem 91, 1; 8, 269; 20, 288 etc.), zuw.: im (11, 212) Sch. einer Person oder Sache; Sich in Jemandes Sch. (und Schutz) begeben; Etwas in gnädigen Sch. überreichen. 1, VI etc. — Im Besondern von Vorrichtungen zum Schutz und zur Deckung, näher best. durch Zsstzg. (s. d.), st. deren oft das Grundw. genügt. Dazu: 2) Bergb.: s. Scherm 2. — 3) Bot. = Dolde (s. d.), nach der Ahnlichkeit mit einem ausgespannten Regen-Sch. etc., vgl.: Keine Astquirle, sondern nur einen . . Blatt-Sch. gB. 2, 217 etc. — 4) Büchsenmach.: die äußern Stäbe unter der Pfanne eines Gewehrschlosses. — 5) weidm.: s. Scheibe 21a; Schild 19b.
Anm. Ahd. scërm, scirm, mhd. schërm, schirm, eig. Schild; dazu: schirmen, ahd. scirman, mhd. schirmen, eig. fechten („schirmen unter Schilden.“ Gudr. 353 etc.), s. Scharmutz.
Zsstzg. zu 1, leicht zu mehren und zu verstehn nach dem Folg., z. B. nach dem Stoff (s. Düringer 978): Blech-, Holz-, Leder-, Leinwand-, Taft-, Tuch-Sch. etc. (s. u.), ferner: Ánschleich-, Ánstand-: s. Jagd- Sch. —
Bácken-: Ein Helm, welcher Stirn-, Nacken- und B–e hat, heißt vierschirmig. Rüstow gK. 9. —
Be-: vralt. statt Schirm, Deckung etc. Berlichingen 269; Paracelsus 1, 42a etc. —
Bétt-: Wand-Sch. vor einem Bett, — übrtr. P. 2, 70; 8, 72 etc. — Blátt- [3]. —
Dónner-: Art Stockschirm mit Blitzableiter, — übrtr.: Daß die Gesetze ihre Regen-, Donner- und Sonnen-Sch–e über seinen Kopf ausspannen. IP. 17, 108. —
Fáll-: Vorrichtung, die Vehemenz niederfallender Körper zu vermindern, in der Form eines ausgespannten Stock- Sch–s. ― Fénster-: z. B. = Jalousie; Markise etc. —
Fēūer-: Wand-Sch. etc. vor Feuerherden, ähnl.: Kamin-, Ofen-Sch. etc. —
Flīēgen-: (obrd.) Fliegenwedel. Adelung. — Hátz-, Hétz-, Húnde-: Jagd- Sch., wohinter die (Hatz-)Hunde gehalten werden. —
Jágd-: als Schutz oder zum Verdecken bei der Jagd dienend (auch: Jäger-Sch. IP. 2, 107), nam. bei Bestätigungsjagen vor dem Lauf, s. Döbel 2, 41b: Der hohen Herrschaften Leib-Sch.; der Schirm für die Leibhunde ..; einHatz- Sch.; ein Verberge-Sch. etc. —
Kamīn-: (s. Feuer-Sch.). G. 18, 173. —
Lēīb-: s. Jagd-Sch. —
Lícht-: zum Abhalten des blendenden Lichts. G. 17, 285 etc.; übrtr. Börne 2, 212. —
Mützen-: der vorragende Theil der Mütze, der das Gesicht, nam. die Augen vor der Sonne schützt (s. Schild 6), auch: Von der Mütze hatte ich längst den philisteriösen Schirm abgetrennt. Keller gH. 2, 56; Leder-, Tuch- Sch. etc. —
Nácht-: z.B.: Licht-Sch. vor dem Nachtlicht. —
Nácken-: Stirn-, Nacken- und Seiten-Sch–e [des Metallhelms]. Rüstow gK. 9, vgl.: Helme mit Nasen- Sch. Vischer Ästh. 2, 260. —
Ōfen-: s. Feuer-Sch. —
Rāhmen-: z. B.: Fenster-Sch. in einem Rahmen. —
Rêgen-: Stock-Sch. gegen Regen. G. 21, 178 etc.; übrtr. Börne Par. 6, 245 etc., s. Donner-Sch. —
Sēīten-: s. Backen-, Nacken-Sch. —
Sónnen-: Stock-Sch. als Schutz gegen die Sonnenstrahlen. Forser R. 1, 245 etc. —
Stírn-: s. Nacken-Sch. —
Stóck-: ein an einem Stock befindlicher u. um diesen zusammenzulegender Schirm, der, ausgespannt, eine Art tragbaren Dachs bildet, s. Donner-Sch. etc. —
Verbérge-: s. Jagd-Sch. —
Wánd-: eine bewegliche vor Etwas als Schutz oder Verdeckung hinzustellende Wand, s. Bett-, Feuer-Sch. etc., — oft zusammenklappbar (spanische Wand). —
Wétter-: als Schutz gegens Wetter, s. Stock-Sch. etc. —
Wind-: Schutz gegen den Wind bietend u. ä. m.
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