Schicht
I. Schicht, f.; –en; –chen, lein; -:
(s. geschehen, Anm.) mit Grundbegriff der geordneten Abtheilung und der dadurch entstehnden Theile, z.B.: 1) am häufigsten in Bezug auf Etwas, das, in gewisser Ordnung über einander, eine Reihe von Lagen (s. d. 2) neben einander ausgebreiteter Dinge enthält, oft Schichte, f., selten Sch., m. (s. b: Torf-Sch.):
a) allgm., zuw. mit zurücktretendem Begriff des Uebereinanderliegens, s. 3. 24, 6; 6, 40 etc.; Die in den Hohofen gestürzten Sch–en Kohle und Erz, hier zugleich (s. 4a; Gicht Ⅱ.) als Maß, wie denn nach auch der Raum, wohinein diese Sch–en gestürzt werden, Sch. (gw. Schacht, s. d. 1b) heißt. Uebrtr.: In allen Sch–en der Gesellschaft, des Staats etc. Zsstzg. z. B.: Backstein- 23, 121), Blätter- (19, 389), Erz-und Kohlen- (s. o., vgl. b; 4a); Glätt- 2, 2, 261 s. 4a; Glätte 2); Stein-, Steinkohlen- 3, 481), Treber- (2, 203) etc.; Nebel- 1, 117), Wolken- Sch–en 3, 353; 6, 98; 40, 314 etc., s. nam. 313: Stratus) etc., ferner z. B.: Doppel-Sch–en von Ziegeln etc.; Quer-Sch–en des Holzstoßes etc. —
b) (s. a) bes. Geol.: die mehr oder minder gleichlaufenden, plattenförmigen Lager von Fossilien. 1, 561; Sch–en des Alluviums. 628 etc.; Absonderungs- Gsch. 188), Boden- EE. 216), Diluvial- 1, 2, 267), Erd- K. 1, 258), Felsen- 50); Gebirgs-, Grauwacken- Gsch. 224), Kohlen- 3, 383, s. a etc.), Mergel- Gsch. 269), Nagelfluh- A. 3, 290), Torfmoos- Gsch. 283) Sch., s.: Platz für den von ihm abzustechenden Torf-Sch. Sch. 3, 447 etc. Übrtr.: In diesen festen Quader-Sch–en [Kerker]. A. 184. — 2) ältere Rechtsspr. = Abtheilung (s. d. u. schichten 1a): Sch. od. Abfindung (s. d.) der Kinder erster Ehe; Erb-Sch., Erbtheilung (Erbschichtung) u.: Erbtheil. — 3) in manchen Gewerben, nam. Berg-, Hüttenw.: die nach best. Ordnung eingetheilte und zugemeßne Arbeitszeit — und Arbeit — bis zur Pause (s. 5, vgl. Paß II) auch (nam. in Salinen): die in dieser Zeit gemeinsam schaffende Arbeiterabtheilung, — z. B. (s. nam. 208): Kurze (s. d. 6b), lange Sch. (s. a); Ganze Sch., Tagwerk; Seiner Sch. warten; die Sch. verfahren (s. d. 3d), vollenden, beschließen (so z. B. übrtr. 1, 63). — Zsstzg. (theilw. mehrdeutig) z. B.:
a) in Bezug auf Zeitdauer: Lange od. Kuh-Sch.; kurze od. Wechsel- Sch., in Bezug auf die Ablösung und so auch als Zeit der Ruhe (s. 5) z. B.: Hochz. 132; Die Bergleute der Nacht-Sch. von denen der Tag-Sch. [versch. b] abgelöst. 3, 391 und z. B. bei der ³¾ Arbeit Früh- oder Morgen-, Nachmittag- und Nacht- Sch. etc. Hierzu: Nacht-, Tageschichter etc., Arbeiter der Nacht-, Tag-Sch. —
b) nach der Art der Arbeit, im Allgm. untersch. in Gruben- und Hütten-Sch–en (s. d), außerdem Tag-Sch–en (vrsch.
a) bei Arbeit an der Erdoberfläche, — ferner im Besondern, z. B.: Anschläger-, Förderer-, Göpel-, Haspler-, Hauer-, Heizer-, Maschinenwärter-, Maurer-, Pocher-, Röster-, Scheider-, Schmelzer-, Wascher-, Wasserheber-, Zimmerer-Sch–en etc. — c) nach Art der Bezahlung, z. B.: Geding- (nach der geschafften Arbeit), — Herren- od. Über-Sch. (nach der Stundendauer bezahlt), vgl. auch: Berg-, Erz- Sch. (vrsch. 4a), außerordentliche Arbeit, nachdem in der gew. Berg- oder Hüttenarbeit (s. 5) „Sch. gemacht“ ist. — 4) Maß:
a) Hüttenw.: Sch., Erz- (vrsch. 3c), Schmelz-Sch., soviel Erz in einem Tagwerk, in einer Sch. (3) zum Schmelzen kommt, so: Blei-, Eisen-Sch. etc.; Glätt-Sch. (versch. 1b), die bei einmaligem Treiben gewonnene Masse Glätte (s. d. 2) etc.; Vor-Sch., bei frisch aufgestoßnem Gestübe vor dem eig. zu beschickenden Metall geschmolzen etc. —
b) Bergb.: Sch., ¹ Zeche = 4 Kux (s. d.). — 5) (s. 3) die nach beendigtem Schaffen eintretende Ruhezeit, zunächst im Bergb. (angekündigt durch den Ruf: Sch. ist’s! dann bei Handw. und verallgemeint (vgl. Feierabend etc.): (Mit Etwas) Sch. machen [ein Ende]. Ed. 69; Br. 104; 22, 14; Sp. 46 etc.; Bis Sch. der Tod gebeut. L. 25; Bis Gott Sch. giebet und uns auffahren lässet ins ewige Leben. Pr. 46 etc. —
a) als Ew.: Sch. werden, nicht weiter arbeiten können, s. —
b) Zsstzg. zur Bez., weßhalb die Pause eintritt, z. B.: Bade-, Bier-, Grab-Sch. [wegen eines Begräbnisses] etc. — 6) obrd.: Ein-Sch. = Einöde (s. Öde, Anm.) allein — od. „einschichtig“ EfA. 1, 464; „einzecht“ Ed. 12 — liegendes Gehöft. 3, 317 (vgl. Einschick f. 319 etc.); 3, 139.
Zsstzg. leicht zu mehren, s. 1a; b; 3b; 4a; 5b, ferner: Bérg-3c; Eīn-6; Erb- 2; Erz- 3c; 4a; Früh- 3a; Geding- 3c; Grūben- 3b; Hérren- 3c; Hütten- 3b; Kuh-, Mörgen-, Nāchmittag-, Nächt- 3a; Schmélz- 4a; Tāg 3a; b; Über- 3c; Vör- 4a; Wéchsel-Sch. 3a etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.