Faksimile 0063 | Seite 885
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schal
Schāl, a.:
fade (s. d.), zunächst vom widerlich matten Geschmack geistiger Getränke ohne Geist (s. d. 4, vgl. abgestanden etc.), danach übertr.: geist-, würz- und geschmacklos (vgl. nüchtern 4b; abgeschmackt etc.): Dem Geschmack ist das Strenge und das Sch–e .. widrig. Engel 4, 274; Die Liebe ist eine so starke Würze, daß selbst unekle Brühen davon schmackhaft werden. G. 16, 62; Sch–e Späße. 20, 151 etc.; Wie sch. und faul dir der Väter Bücher schmecken werden. Luther 1, XIX etc.
Anm. Schwerlich aus mhd. schal, hohl (s. schallen). Oft schaal. Superl.: sch–st. L. 6, 421 u. o.; sch–e st. W. 6, 19 etc.; Komparat.: sch–er. L. 12, 356 etc., selten: schäler. 10, 96. Dazu: Verschalen, intr. (sein): sch. werden. Frisch; Brem. W. (= schalen, ausschalen. Spate); Schalheit, f.; –en: das Sch.-Sein und: etwas Sch–es. Gutzkow R. 7, 223; B. 55; Lewald Ad. 42; Rückert Mak. 1, 75 etc. (Schaligkeit. Spate).