schäften
Schä́ften: 1) intr. (haben):
Ge-sch., s. geschäfteln 1. — Ferner tr.: 2) Sch. (scha ften, schiften), mit einem Schaft versehn, nam. Waffen (s. Schaft 2; 9; 10). Br. 284; Kriegsr. 20a; Büchsen schaften. Norw. 1, 57; Pfeile geschiftet. 6, 163 etc.; Kanonen sch., auf die Lafette legen (vgl. b). Gewehre an-sch. Verallgemeint: Den Pflug sch. Miss. 3, 125, die Schar mit dem Holzgestell versehn etc. —
a) Partic. (vgl. 3, s. schäftig 1b): Geschaftete Speer’. Od. 14, 225; Schöngeschäftete Speere. Gudr. 42; Langgeschaftete Lanzen. Il. 13, 782, vgl.: Mit langgeschaftetem Dreizack. Ov. 1, 316 etc.; nam. von Schießgewehren: Die Waffe ist durch- aus — bis 0,08 Meter von der Mündung geschäftet. 10, 442a; Ganz-, halb- 3, 378); hängig-, steil- (379); krumm- Y. 1, 94), grade- geschäftet etc. —
b) Schiff.: Ein Schiff ist auf so und soviel Kanonen geschäftet (oder gebohrt), nach Anzahl der Stückpforten. —
c) Büchsen- G. 94 etc.), Lanzen- A. 1, 55) Schäfter, s. Schifter. Kriegsr. 20a; Büchsenschifter. EfA. 1, 275 ff. — 3) (s. 2a) im Partic., nam. auch von Pflanzen: mit so und so beschaffnem Schaft: Glatt-, hoch-, lang-, schlank-geschäftete (oder -schaftige, s. d.) Pflanzen; bes. (Forstw.): Der Baum ist gut geschäftet, hat einen graden glatten Stamm, vgl. 5b. — 4) Schuh- mach.: Stiefel sch., an-sch., vorschuhen, an die Schäfte neue Vorschuhe fügen. (mißverstanden von lung, — 5)weidm.:
a) Eine gesprungene Leine sch. oder spießen (Drckf. sprießen. Br. 284), die Schäfte (s. d. 15) der beiden Enden aufdrehn und, durch die unaufgedrehten Theile hindurchstechend, wieder in einander verflechten, s. 2, 84 ff., vgl.: So drehet man auch die Schäfte auf und spießet also nur mit drei Fäden durch. 2, 85b. —
b) Bei den Jägern heißt ein Hund wohlgeschäftet, wenn er einen langen schlanken Leib hat. vgl.: Lang-schäftig, schiftig (von Hausvieh und Wild), langen, schlanken Leibs. s. 3 und schaffen 1h. — 6) Bauk.: befestigend verbinden, in einander fügen: Sparren (an-)sch.; schiften; Der Tempel durch Werkmeister in ein- ander geschiftet und gefügt. Chr. 1, 31a etc.; Kehlschīftung, an beiden Seiten des Kehlsparren schräg damit vereinigte Balken, vergl.: „Bleischiftung, bleirechter Abschnitt eines Balken“ [?]. — 7) übertr., vgl. 4; 5a; 6: Etwas anschiften [an die Erzählung, anfügen]. 3, 430, vgl. anschweißen.
Anm. Schiften, mundartl., s. ferner (weidm.): Der Habicht, Falke ist neu geschiftet, hat neue Schwungfedern bekommen [vgl. 2]; ferner (s. schaffen I 4) veralt. häufig = anstiften.
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