Rüde
I. Rüde, m., –n; –n:
1) weidm.: Männchen von Hunden, Füchsen, Wölfen. vergl.: Der Wolf lässt sich .. ziehen wie ein Hund. . . Ich selbst hab .. einen Wolf und R–n .. erzogen. 607b (od. zu 2?). —
2) (s. 1) Art starker wolfsähnlicher Hunde: Die R–n, so den Wölfen gleich sind und eine Art [„ein Ort“] derselbigen haben. Th. 12 etc.; Die Mistbellerlein. . .. Aber, was der großen, starken R–n sein, die bellen selten. Sünd. 81a; Post. 158b; Hinter dem Ofen .., wie ein faulfräßiger, schläfriger „Rüdde“. 6, 162b; 77; 344 etc., — namentl.:
a) Schäferhund: Die Herde bedenkt nicht, daß da, wo der R. fehlt, sie den Wölfen ausgesetzt ist. 21, 200; Schaf-R.; Bauer- R.; „Dorfruden“, die der Schaf hüten. Sünd. 68b; Einen unsinnigen, großen, wüthenden Dorf-R. Pilg. 140c; b etc. —
b) Jagd-, Hetzhund: Wie ein wildes Schwein unter den „Rüeden“. 84; N. 74, 4; Pommerische Sau-R–n. Selbige sind rauch und langhärig etc. 1, 105b; Garb. 102; 14; 2, 18; 85; 1, 241; 1, 424d; Jäger, einen gewaltigen R–n .. am Halsband. Jahr 1, 374 etc., auch fem.: Die schnaufende R. wurde auf der Fährte herangeführt. 9, 150b) etc. — Übertr.: Erschwingen sich die gemäßigten Tories zu einer bessern Erkenntnis der eigenen politischen Interessen und ihre Bullenbeißer, die altdeutschen R–n, die schon das freudigste Jagdgeheul erhoben, werden wieder ruhig angekoppelt. Lut. 1, 208; Sah ich das Herz mißhandelt und zerschlagen | und von den R–n des Verstands gehetzt. 1, 138 etc., vergl.: Halt fest, „Rüdem“. SW. 26, 69.
Anm. Ahd. (h)rudeo, rüdo, mhd. rüde, s. 2, 490; 2, 58 und 3, 513, — wie auch für Hund und Hündin die Bez.: Rette und Petze Syn. 49); Ritt und Zauk. 4, 195 und nam. schwzr.: rü (e)den, intr. (haben): lärmen; brüllen; brunften, dazu: Der Rüdi = Kater; lärmendet Wildfang; Säurüdi, Wüstling etc. und engl. rut, brunften etc.
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